Freedom of Speech
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Innovativ geht anders. Aber das gilt für 95% aller veröffentlichten Alben. Auch die zwingenden Hooks fehlen. Aber die haben sowieso nur die „oberen Zehntausend“. Mentalist liefern vor diesem Hintergrund Handwerk auf gutem Niveau. Stilistisch gibt es einen Mix aus Helloween und Blind Guardian, ohne den damit verbundenen Bombast.
Melodischer Power Metal ist also angesagt, der wie z.B. bei „Price of Time“ auch mal in die Richtung Speed Metal schielen darf. Auch ruhigere Momente sind vorhanden. Da gibt es das mit etwas viel Pathos und schön viel Gitarrensoli versetzte „Whispering Winds“, aber auch die etwas käsige, hymnische Halb-Ballade „Isolation“.
Der CD-Titel Freedom of Speech kommt nicht von ungefähr. Die Mentalists haben durchgehend Texte mit Substanz. Der Quasi-Titelsong „Freedom of the Press“ ist ein Statement für die Pressefreiheit und richtet sich mit eingesampelten Trump-Zitaten gegen Korruption und Autokraten. „Run Benjamin“ befasst sich mit Kriegsopfern. „Digital Mind“ wirft einen kritischen Blick auf die Handy-Kultur. Obwohl sich die Band mit „Belief“ gegen Religionen wendet, macht „Isolation“ deutlich, dass der Glaube in schweren Zeiten weiter hilft.
Schönes Album!
Norbert von Fransecky
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