Jon Pardi
Heartache Medication
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Jonathan Ryan Pardi, oder kurz Jon Pardi, Jahrgang 1985, wird bereits als neue große Hoffnung der US-amerikanischen Country-Bewegung gefeiert. Der Kalifornier wird gern als Neo-Traditionalist bezeichnet. Nun, trotz des Cowboy-Hut-Images, laut Cover, kann man ihn wahrlich nicht in das große Meer all jener Mainstream-Kollegen einordnen, bei denen fast jedes Album mittlerweile gleich klingt, wahrscheinlich auch, weil sie fast alle mit den gleichen Musikern eingespielt wurden.
Traditionell würde ich seinen Stil jedoch nicht unbedingt bezeichnen. Sicher mag er die Ursprünge nicht verleugnen, doch so echten Bakersfield-Sound oder jenen der Anfangsjahre der Country-Musik, geschweige denn den Sound der Outlaw-Bewegung aus Texas, kann ich dann doch nicht ausmachen. Denn letztlich orientiert sich auch Pardi mit seiner dritten Veröffentlichung Heartache Medication an einer Musik, die tauglich ist für Charts, massentauglich, nur mit dem einen oder anderen Ausdruck. Dafür spricht eben, dass er in den letzten Jahren eine Reihe von Hits vorzuweisen hatte, und auch ganz oben in Country-Hitlisten landete, einige Auszeichnungen untermauerten diesen Erfolg noch.
Und so bleibt es weitestgehend bei guter, aber zumeist geglätteter Musik, die sich allerdings durch ihren Ausdruck oft genug in die Seele bohren kann, mit wunderschönen Einsätzen von Fiddle und Pedal Steel, und einem warmherzig-kernigen Gesang inklusive Harmony Vocals. Also – Quellen der Country-Musik werden herangezogen, eingepackt in sehr viel Harmonie, dazu der gewisse Schuss Mainstream, wenngleich eben nicht typisch Nashville-lastig, aber so gut wie gar nicht eckig und kantig.
Schließlich ist diese Musik allemal frischer als so manch sonstige Produktion ehrwürdig ergrauter Stars, und mit einigen Highlights ausgestattet, wie zum Beispiel dem wirklich tollen Titelsong, der wirklich das gute alte Feeling perfekt aufgreift, frisch rockende Songs wie “Me And Jack“ oder “Tied One On“, die noch gut Rock und Country miteinander verbinden, oder das an alte Zeiten gemahnende “Call Me Country“, wo Pardi die echten Helden der Country-Musik wie Willie Nelson, Waylon Jennings, Merle Haggard, Hank Williams, Johnny Paycheck und Johnny Cash im Text erwähnt, und zum Schluss dann “Starlight“, das gar einige Bluegrass-Einflüsse aufnimmt und für mich ein sehr gutes Beispiel dafür ist, Tradition und Moderne zu verschmelzen.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Old Hat
2 Heartache Medication
3 Nobody Leaves a Girl Like That
4 Ain't Always The Cowboy
5 Me And Jack
6 Don't Blame It On Whiskey (feat. Lauren Alaina)
7 Tied One On
8 Oughta Know That
9 Tequila Little Time
10 Buy That Man A Beer
11 Call Me Country
12 Just Like Old Times
13 Love Her Like She's Leaving
14 Starlight
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Besetzung |
Jon Pardi (electric guitar, lead vocals, background vocals)
Lauren Alaina (featured vocals - #8)
Dave Cohen (accordion, banjo, Fender Rhodes, Hammond B-3 organ, mandolin, piano, strings, vibraphone, Wurlitzer)
Howard Duck (piano)
Andy Ellison (pedal steel guitar)
Jeneé Fleenor (fiddle)
Lee Francis (bass guitar)
Ryan Gore (percussion, programming)
Mike Haynes (trumpet)
Jeff Hyde (background vocals)
Mike Johnson (dobro, pedal steel guitar)
Luke Laird (programming, synthesizer)
John Lancaster (Hammond B-3 organ, synthesizer, Wurlitzer)
Rob McNelley (electric guitar)
Miles McPherson (drums, percussion, timbales)
Danny Rader (acoustic guitar)
Russell Terrell (background vocals)
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