Coco Montoya

Coming In Hot


Info
Musikrichtung: Blues Rock

VÖ: 23.08.2019

(Alligator Records)

Gesamtspielzeit: 48:58

Internet:

https://www.cocomontoyaband.com/
https://alligator.com/
https://www.in-akustik.de/


Den US-amerikanischen Bluesgitarristen Coco Montoya, Jahrgang 1951, habe ich erst als Gitarrist in einer der Formationen von John Mayall’s Bluesbreakers kennengelernt, das war in den Achtzigern. Mitte der neunziger Jahre entschied sich Coco, mit richtigem Vornamen Henry, für eine Solokarriere, mit dem Ergebnis des Debütalbums im Jahre 1994 (“Gotta Mind To Travel“).

Nun, etliche Platten später, ist es Zeit für Coming In Hot, und zurück ist der Künstler wieder auf dem Alligator-Label. Ganz funky startet die Platte mit “Good Man Gone“. Diese Richtung ist jedoch nur ein Bestandteil des recht abwechslungsreichen Programms, das sich quer durch den Blues und den Blues Rock zieht. So könnte “Coming In Hot“ in dieser Art auch von Johnny Winter gespielt worden sein, und “Stop Runnin‘ Away From My Love“ erinnert mich an den groovenden B.B.King aus den Siebzigern, als jener versuchte, sich dem Trend anzupassen.

Einst als Schlagzeuger gestartet, erhielt Montoya die wesentlichen Gitarrentöne von Albert Collins beigebracht, und genau das zelebriert der Mann dann auch eindrucksvoll und überzeugend mit dem von Collins geschriebenen Song “Lights Are On But Nobody’s Home“. “Stone Survivor“ ist ein cooler Blues Rocker mit einem Hauch Gospel-Feeling, und so ziehen sich die verschiedenen Stimmungen durch die Platte, die dadurch an hohem Unterhaltungswert gewinnt. Und dazu gehören natürlich auch feine Balladen, wie “What Am I?“

Nicht nur an Collins erinnert der Gitarrenstil, sondern auch an andere Größen der Bluesgeschichte, und daraus hat sich der Protagonist einen relativ eigenständigen Stil entwickelt, allerdings bei Weitem nicht so prägnant, wie es die Bluesmusiker ab der fünfziger Jahre mit ihren Gitarren präsentierten. So ist Montoya sicher nicht auf Anhieb bei einem Blindfold-Test eindeutig zu identifizieren. Das dürfte dann eher durch seinen speziellen Gesang möglich sein, mitunter ein wenig gequetscht wirkend, rau und mitunter mit roher Kraft herausdrückend gestaltet.

Auffällig ist, dass es lediglich eine einzige Eigenkomposition gibt (#2, der Titelsong), jedoch hat sich Montoya jeden Fremdtitel zu Eigen gemacht und ihn auf seine Weise gestaltet. Ja, ein feines Blues-Rock-Album, mit Leidenschaft gestaltet.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Good Man Gone
2 Coming in Hot
3 Stop Runnin' Away from My Love
4 Lights Are on But Nobody's Home
5 Stone Survivor
6 What Am I?
7 Ain't It a Good Thing
8 I Wouldn't Wanna Be You
9 Trouble
10 Witness Protection
11 Water to Wine
Besetzung

Coco Montoya (lead guitar and vocals)
Mike Finnigan (piano, Hammond organ, Wurlitzer)
Johnny Lee Schell (rhythm guitar)
Billy Watts (rhythm guitar - #2, 8, 10)
Bob Glaub (bass)
Mike Mennell (bass - #3, 4, 6, 7)
Tony Braunagel (drums, percussion - #1)
Shaun Murphy (vocals - # 7)
Kudisan Kai & Maxan Lewis (background vocals - #1, 3, 5, 8)
Jon Cleary (piano - #2)
Wally Ingram (percussion - # 8)



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