Ten Years After
A Sting In The Tale
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Die Band hat in diesem Jahr sage und schreibe die 50 Jahre auf dem Buckel - und bringt zu diesem Anlass erstmals nach 2008 wieder ein Album auf den Markt. Ich bin über die Tatsache sehr erfreut. Zeigt es doch, dass noch Ideen bei den Musikern vorhanden sind und sie sich beileibe nicht auf ihren „Lorbeeren“ ausruhen.
Bedrohlich schleicht sich „Land Of The Vandals“ aus den Boxen. Mein Fuß wippt sofort mit, so muss das sein. Die Gitarre klingt satt und Chick Churchills Hammond röhrt im Hintergrund. Ein optimaler Opener, der mitreißt. „Iron Horse“ groovt sich locker und lässig in den Vordergrund, um dann im Refrain an Fahrt aufzunehmen. Bonfantis Gesang ist das, was mich von Beginn an packt. Das ist live so bei der famosen Truppe und auch auf CD. An dem Zusammenspiel der vier Vollblut-Musiker kann ich mich fast nicht satthören. Allein wenn ich mich auf Colin Hodgkinsons Bassspiel konzentriere hat dieser Song so viele interessante Facetten.
„Up In Smoke“ schleicht sich elegant von der Seite an. Bonfanti zeigt mit seiner rauen Stimme, dass er sehr gefühlvoll singen kann. Churchills Orgel verfeinert das Ganze. Ric Lee steuert ein völlig reduziertes Schlagzeug bei - und fertig ist ein wunderbarer Song, der unter die Haut geht. Die Single „Suranne Suranne“ klingt frisch und knackig, hier wird auf der Tanzfläche sicher keiner still stehen bleiben! „Stoned Alone“ hat einiges an Country-Einflüssen, die mich teilweise an Lynyrd Skynyrd erinnern. Bonfanti spielt eine grandiose Akustik Slide-Gitarre. Der Typ hat’s einfach drauf.
„Two Lost Souls“ klingt wieder ganz anders, hier klingt im Hintergrund eine Blues-Harp, die dem Song das gewisse Etwas verleiht. „Diamond Girl“ steigert sich im Laufe des Songs. Wenn ich mich auf die Gitarre konzentriere, bin ich ziemlich schnell in ganz anderen Dimensionen. Die Stücke der vier „Musketiere“ sind so verzahnt, dass sie einen problemlos packen. In „Last Night Of The Bottle“ steuert Chick Churchill eine wunderbare Brüllorgel bei. Das hätte er von mir aus gerne noch öfter machen können! Das teils ironisch gemeinte „Guitar Hero“ beeindruckt durch schneidenden Gitarrensound. Klingt nicht nur klasse, das passt wie die Faust aufs Auge. Den perfekten Ausklang bietet „Silver Spoon Lady“, bei dem alle Register gezogen werden. Chick darf nochmal seine Orgel wummern, Bonfanti seine Gitarre melodisch aufheulen lassen.
Bei allen Stücken klingt der Sound phantastisch und mit Colin Hodgkinson und Ric Lee haben sich zwei Rhythmusfreaks gefunden, die zusammen perfekt klingen. Klasse! Die Songs wurden von allen Musikern im Gesamtpaket komponiert und arrangiert. Als Produzent fungierte Marcus Bonfanti. Dass sie gerade ihrem „Jundspund“ dieses verantwortungsvolle Amt überlassen haben, zeigt das große Vertrauen das die Veteranen Ric Lee und Chick Churchill in ihn setzen. Man hört ihnen den Spaß, den sie während der Aufnahmen hatten, zu jeder Sekunde an. So klingen keine müden Rocker, die noch auf ihre alten Tage irgendwelche Reste oder längst verstaubte Songideen auf den Markt kloppen. TYA wollen’s definitiv noch einmal wissen. Der Sound hat sich leicht gewandelt. Statt brachiale Gitarren wie früher bei Alvin Lee, lässt es Bonfanti etwas variantenreicher angehen – aber was soll’s? Für mich definitiv ein cooles Album.
Stefan Graßl
Trackliste |
1 | Land Of The Vandals |
2 |
Iron Horse |
3 |
Miss Constable |
4 |
Up In Smoke |
5 |
Retired Hurt |
6 |
Suranne Suranne |
7 |
Stoned Alone |
8 |
Two Lost Souls |
9 |
Diamond Girl |
10 |
Last Night Of The Bottle |
11 |
Guitar Hero |
12 |
Silverspoon Lady |
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Besetzung |
Marcus Bonfanti (guitars, vocals)
Colin Hdgkinson (bass)
Ric Lee (drums)
Chick Churchill (keyboards, organ
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