Quatro, Scott & Powell (QSP)
Quatro, Scott & Powell (QSP)
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Was ist das denn jetzt? Suzi Quatro, Andy Scott (The Sweet) und Don Powell (Slade) tun sich zusammen... Ist das jetzt die neue Glam-Rock-Supergroup, auf die alle gewartet haben oder doch nur ein Zusammenschluss von drei abgehalfterten Altstars, die sich ansonsten auf Bierzelt-Oldie-Partys die Klinke in die Hand geben? Während Suzi Quatro oder auch The Sweet mehr oder weniger erfolgreich oder würdevoll zumindest noch im neuen Jahrtausend Veröffentlichungen hatten, ist das letzte Studio-Album von Slade tatsächlich mittlerweile 30 (in Worten dreißig!) Jahre her... Und dass es gerade zwei Mitglieder der 70'er-Konkurrenten Slade und The Sweet mal in eine gemeinsame Band schaffen, hat schon fast jenseits der Musik ein bisschen Unterhaltungswert.
Egal, interessant ist die Sache sicherlich, und ein gemeinsames Album aufzunehmen wohl auch für alle Seiten eine bessere Idee als eine Dschungelcamp-Teilnahme. Aber so wie diese Konstellation künstlich zusammengewürfelt aussehen mag, so gelungen ist das Ergebnis dann doch: frischer bodenständiger Rock, eigentlich auch fast gänzlich frei von Staub und Glam-Patina, wird hier geboten. Dafür, dass Don Powell die 70 bereits überschritten hat und Suzi Quatro und Andy Scott auch das hierzulande geltende Rentenalter erreicht haben, wird hier noch mal kräftig auf den Putz gehauen. Etwa die Hälfte der Songs sind dabei sogar Eigenkompositionen (von Quatro und Scott zusammen, allein oder auch mit anderen geschrieben, während Powell hier aber nichts beiträgt).
In Asien und Australien wurde dieses Album schon Anfang des Jahres veröffentlicht, und nun kommt etwas verspätet auch Europa in den Genuss der Veröffentlichung. Ich persönlich war jedenfalls trotz anfänglicher Skepsis positiv von dieser Scheibe überrascht. Bluesiger Classic-Rock, abwechslungsreich, gut produziert und musikalisch auf gutem Niveau. Die Stimme von Suzi klingt immer noch gut, ihr Bassspiel ist immer noch klasse; meinen Favoriten „Fever“ spielt und singt sie fast im Alleingang, aber auch die anderen 15 Stücke brauchen sich hier - im Gegensatz zur Frisur von Andy Scott - nicht verstecken.
Fazit: Dicke Empfehlung für alle, die Slade, Sweet oder Quatro im Regal stehen haben, aber auch sonst für alle Classic-Rock-Liebhaber!
Jürgen Weber
Trackliste |
1 | Slow Down | 3:46 |
2 |
Long Way From Home | 6:14 |
3 |
Tobacco Road | 3:42 |
4 |
If Only | 4:42 |
5 |
Bright Lights Big City | 5:45 |
6 |
Pain (Band Version) | 4:08 |
7 |
Just Like a Woman | 5:12 |
8 |
Mend A Broken Heart | 3:24 |
9 |
The Price of Love | 5:04 |
10 |
Broken Pieces Suite | 5:54 |
11 |
I Walk On Gilded Splinters | 5:57 |
12 |
Late Nights Early Flights | 3:52 |
13 |
Little Sister | 3:09 |
14 |
Fever | 5:39 |
15 |
Tossin’ and Turnin’ | 3:16 |
16 |
Pain (Orchestral) | 4:03 |
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Besetzung |
Suzi Quatro – Bass Guitar & Vocals
Andy Scott - All Guitars & Vocals
Don Powell – Drums & Percussion
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