Paragon
Old Dreams
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Bereits vor zehn Jahren wurde dieses Quartett von Peter Ehwald aus Berlin und dem Londoner Arthur Lea gegründet. Old Dreams, das ist das vierte gemeinsame Album, das ist europäischer Jazz par excellence. Gleich von Anfang an wird gespielt, ein sofort erkennbares Thema wird gar nicht erst angeschnitten, nur ganz kurz scheint man im Laufe der Zeit ein solches zu erkennen. Das zeichnet bereits die Art Experimentierfreude aus, die das ganze Album bestimmen soll.
Aus dem Augenblick heraus scheinen die vier Musiker Formen zu schaffen, Peter Ehwald, der Saxofonist, ist derjenige, der das erste Stück maßgeblich einleitet, bevor er Lea das Feld überlässt, der mit beschaulichem und zurückhaltendem Spiel übernimmt. Doch dann ist es auch bereits vorbei, um Platz zu schaffen für den energischen Swing von “Magic Man“. Bass und Schlagzeug ziehen an, treiben mit innovativer Energie nun den Pianisten an, der sich mitunter anhört wie Thelonious Monk, aber zwischendurch immer wieder andere Elemente einbringt. Dieses Stück orientiert sich eher an der amerikanischen Jazzgeschichte, Tradition macht sich breit, nimmt auf ihrer Entwicklung weitere Stile mit und treibt die Stimmung gar in freie Gefilde, und so entsteht Abenteuer beim Hören, Spontaneität lauert um die Ecke, und wird sogleich von Allen aufgegriffen und weiterentwickelt.
Diese Musik ist sehr spannend, überraschend, ständig entwicklungsbereit, sie öffnet Räume und verliert sich darin, ohne jedoch einen roten Faden wiederzufinden. Dabei spürt man das dichte Verständnis der Beteiligten und hat das Gefühl, den Jazz einmal auf andere Weise hören zu können, weit außerhalb ausgetretener Pfade. Die vier Musiker verstehen es auf einfühlsame und unverkopfte Art und Weise, sensibel und hochqualitativ zu gestalten.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Rock Vier (4:02)
2 Magic Man (5:17)
3 Old Dreams (5:01)
4 Chill Chae (5:49)
5 Zoe (7:29)
6 Sehnsucht (4:51)
7 Teddy Thompson (5:21)
8 While You Sleep (4:27)
9 Rag (8:31)
10 Mondshift (4:57)
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Besetzung |
Arthur Lea- piano
Peter Ehwald - sax
Matthias Akeo Nowak - bass
Jon Scott - drums
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