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Reviews
King Dude

Sex


Info
Musikrichtung: Dark Singer/Songwriter, Gothic Rock/Postpunk

VÖ: 28.10.2016

(Ván Records / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 40:11

Internet:

https://www.facebook.com/kingdudemusic
http://www.kingdude.bandcamp.com


T.J. Cowgill, alias King Dude, schlägt wieder zu. Ein Jahr nach Songs of Flesh & Blood - In The Key of Light haut er ein neues Album raus. Ganz plakativ Sex betitelt. Ganz klar, hier beschäftigt er sich mit den verschiedenen Schattierungen und Wirrungen rund um die Sexualität.

Das Ganze klingt wie eine Rock’n’Roll gewordene Messe voller Schweiß und Blut. Wer King Dude nur als geisterhaften Singer-Songwriter kennt, muss erst mal seine Ohren neu justieren, wenn der Mann mit seiner Hintermannschaft loslegt. Denn Sex klingt eindeutig wie ein Bandalbum. Ein Album voller düsterer, heißblütiger Rocksongs. „Holy Christos“ wirkt nach einem kurzen Intro wie Garagenrock im Postpunk-Format. Dazu die Grabesstimme Cowgills, der nicht selten wie Carl McCoy (Fields of Nephilim) klingt. Die Nephilim bzw. eine äußerst dunkle Version der Sisters of Mercy klingen beim folgenden „Who Taught You How To Love“ noch verstärkter durch. Düsterer Rock mit einem mantrahaften Refrain. Hier kann man sich nur voller Elan drin fallen lassen oder sich vor Abscheu abwenden. Viel mehr Möglichkeiten gibt es da nicht.

Ist ja nichts Neues, dass King Dude nicht für die Masse musiziert. Hier vielleicht noch weniger als je zuvor. Sex ist ein dunkelbuntes Album wie es das behandelte Thema selbst ist. Man findet darin feurige Punksongs („Swedish Boys Drum“, „Sex Dungeon USA“) genauso wie westernmäßigen Rock im coolen Flair („I Wanna Die At 69“) oder düsteren Crooner-Stoff („The Leather One“). Und am Ende klingen in den Songs noch zwei ganz Große durch: David Bowie („The Girls“) und Nick Cave („Shine Your Light“).

Was alle Nummern eint, ist die eigenartige Stimme und der ungehobelte Charme. Sex klingt wie ein vergilbtes Schmutzheftchen voller schräger und düsterer Geschichten, gespeist von Feuer und Verlangen. Nicht immer schön, aber zum großen Teil auf seltsame Art und Weise faszinierend. Hat was!



Mario Karl



Trackliste
1Holy Christos2:52
2 Who Taught You How To Love5:23
3 I Wanna Die At 695:31
4 Our Love Will Carry On4:01
5 Sex Dungeon USA1:42
6 Conflict & Climax2:39
7 The Leather One2:16
8 Swedish Boys Drum2:50
9 Prisoners3:41
10 The Girls3:16
11 Shine Your Light6:06

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