Depeche Mode
101 Live (LP-Version)
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Vinyl ist schick. Das ist keine neue Erkenntnis, aber mittlerweile ist diese Tatsache aufgrund der stetig steigenden Verkaufszahlen auch zu den Major-Labels durchgedrungen. Vor allem mit dem Backkatalog großer Namen lässt sich gut verdienen. Im Frühjahr 2016 startete Sony Music unter dem Namen #MyVinylLove eine Serie von Wiederveröffentlichung von (vermeintlichen) Klassikern der Musikgeschichte. Beim neuesten Schwung ist auch 101 Live von Depeche Mode mit dabei.
Die damals noch vier Herren gingen nach der Veröffentlichung ihres Albums Music For The Masses auf eine 101 Konzerte umfassende Welttournee, die vor rund 60.000 Fans im Passadena Rose Bowl Stadion ihr Ende fand. Dieses Livealbum dokumentierte den umjubelten Auftritt von 1988 auf zwei schwarzen Scheiben.
Der Synthiepop-Sound der Band funktionierte auch in diesem großen Rahmen erstaunlich gut, was einen doch etwas verwundert, wenn man bedenkt, dass man es hier zum großen Teil mit recht melancholischer, teils düsterer Musik zu tun hat. Man wäre fast geneigt Depeche Mode eine gewisse Rockigkeit zu attestieren, wenn man Songs wie „Pleasure Little Treasure“ oder „Never Let Me Down Again“ hört. Auf der anderen Seite bekam das Publikum große Hymnen wie „Stripped“ oder „Everything Counts“ vorgesetzt, die leidenschaftlich mitgesungen wurden. Letzteres hört man sehr deutlich. Denn das überwiegend weibliche Publikum macht sich ständig lautstark bemerkbar. Waren halt schon Teenie-Lieblinge, diese Depeche Mode. Teenie-Lieblinge mit Tiefgang, wenn man besonders ihre Alben ab Black Celebration im Hinterkopf hat.
Liveatmosphäre kommt also auf. Und selbst wenn ein paar Nummern auf dem Programm standen die man über die Jahre (zu Recht) vergessen hat, machen die beiden Scheiben ziemlich Spaß. Die ausklappbare Vinyl-Version ist ziemlich schmuck, was natürlich an den stilvollen, ikonischen Fotografien von Anton Corbjin liegt, der den Look von Depeche Mode in den folgenden Jahren noch mehr prägen sollte. Wer davon nicht genug bekommen kann, greift zum innenliegenden Fotoheft das man ebenfalls wiederbelebte. Am Sound gibt es auch nichts zu bemängeln (lediglich etwas mehr Tiefe wäre schön, aber das liegt an der Musikart selbst), so dass man von einer wertigen Veröffentlichung sprechen kann.
Zur Vollständigkeit sei noch erwähnt: im Gegensatz zur CD-Version enthält die Doppel-LP drei Songs weniger.
Mario Karl
Trackliste |
A Side:
Pimpf (0:58)
Behind the Wheel (5:55)
Strangelove (4:49)
Something to Do (3:54)
Blasphemous Rumours (5:09)
B Side:
Stripped (6:45)
Somebody (4:34)
The Things You Said (4:21)
Black Celebration (4:54)
C Side:
Shake the Disease (5:10)
Pleasure Little Treasure (4:38)
People Are People (4:59)
A Question of Time (4:12)
D Side:
Never Let Me Down Again (6:40)
Master and Servant (4:30)
Just Can't Get Enough (4:01)
Everything Counts (6:31) |
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Besetzung |
David Gahan: lead vocals
Martin Gore: keyboards, guitar, melodica, percussion pads, backing vocals, lead vocals
Alan Wilder: keyboards, piano, percussion pads, backing vocals
Andrew Fletcher: keyboards, percussion pads, backing vocals
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