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25 Years after - Mein Leben mit der CD; Folge 68: Westernhagen - Live





Die Auswahl der CD für die diesmonatige Kolumne stand beim ersten Blick auf die Liste der Alben, die ich mir im November 1991 auf CD zugelegt habe, sofort fest. Marius Müller-Westernhagens erste Live-CD war nicht nur die damals aktuellste CD; der zweite Silberling trägt in meiner CD-Liste darüber hinaus die laufende Nummer 500 – ein kleines Jubiläum 68 Monate nach Erwerb des ersten CD-Players. Das entspricht für die ersten knapp sechs Jahre mit CD einem Schnitt von etwa 7 1/3 CDs pro Monat. Es erschien also etwa alle vier Tage ein neues Album im Schrank.

Allerdings erschien diese erste Live-CD von Marius Müller-Westernhagen gar nicht unter diesem Namen. Bereits auf den beiden vorhergehenden Studio-Alben stand auf dem Cover nicht mehr der volle Name, sondern nur noch das kurze Westernhagen - und das hatte auch einen Imagewechsel eingeleitet.

„Armani-Rocker“ wurde der nun nicht mehr in Jeans und Lederjacke gekleidete Sänger gelegentlich genannt. Denn jetzt stand er oft im weißen Designer-Anzug auf der Bühne, hatte ein Model geheiratet und sich weit von der Halbwelt entfernt, die zumindest seine Lieder in Form von Luden, Huren, Hehlern und Loosern bevölkert hatten. Auf der Live-CD befinden sich glücklicherweise auch noch Spuren des alten Marius‘. Genaueres dazu könnt ihr in der Review lesen.

Aber nicht nur bei Marius veränderte sich ein einiges. Auch bei Euerm geschätzten Kommentator standen Veränderungen an. „15 Uhr Gütersfelde“ steht im 1991er Terminkalender am 2. November vermerkt. Dahinter verbirgt sich ein Treffen mit dem Pfarrer der dortigen Gemeinde. Die Termine der mündlichen Examensprüfung Anfang 1992 waren bekannt, die Studienzeit näherte sich dem Ende und ich suchte nach einem Ort für mein Vikariat.

Das Gespräch in Gütersfelde, einer kleinen Gemeinde südlich von Berlin, gut erreichbar (seit Mauerfall!) von den Berliner Stadtteilen Lankwitz und Lichterfelde, wo ich damals wohnte, war verheißungsvoll. Dass daraus dann doch nichts werden sollte, lag nicht an mir oder dem dort damals agierenden Pfarrer. Aber dazu mehr in kommenden Kolumnen.


Norbert von Fransecky



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