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Stratovarius
Eternal
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Nach zwei Jahren Sendepause veröffentlichen die fleißigen Finnen mit Eternal den Nachfolger zum 2013 erschienenen Album Nemesis. Die Scheibe ist in verschiedenen Versionen erhältlich, z. b. als Doppel-LP, CD & DVD Special Edition und als „normale“ CD. Mir liegt hier die CD-Version vor.
Meisterhafte Keyboard-Passagen von Jens Johansson eröffnen die neue Scheibe. Der Uptempo-Kracher „My Eternal Dream“ stimmt ganz gut auf das ein, was einen im Laufe des weiteren Albums erwartet. Timo Kotipeltos Stimmlage ist im Vergleich zu früheren Alben wie z. B. Infinity tiefer angesiedelt, was den Songs aber ganz gut zu Gesicht steht. Hymnische Chöre und schnittige Melodien zeichnen dieses Werk der Finnen einmal mehr aus. Testet „The Lost Saga“ - mehr Bombast allein bei den Chören dürfte nur schwerlich möglich sein.
Jens Johansson tobt sich nach allen Regeln der Kunst aus und beweist einmal mehr, dass das Keyboard im Stratovarius-Universum ein ganz zentrales Charakteristikum darstellt. Gitarrist Matias Kupiainen duelliert sich mit Johansson wie früher bei Deep Purple Ritchie Blackmore mit Jon Lord. Anspieltipp hier ist sicherlich der Song „In My Line Of Work“, bei dem beide fast schwindelerregend schnelle Soli vom Stapel lassen. Am besten gefällt mir Kotipeltos Stimme bei dem etwas langsameren „Lost Without A Trace“, das mit sehr viel emotionaler Tiefe aufwartet. Die Rhythmussektion hat mit dem Jörg-Michael-Nachfolger Rolf Pilve am Schlagzeug und dem „Tier“ am Bass Lauri Porra ein bärenstarkes Team, das die Songs mit viel Energie nach vorne treibt.
Natürlich erfinden sich Stratovarius mit dem hier vorliegenden Silberling nicht neu, aber wer erwartet das schon ernsthaft? Der geneigte Fan möchte prinzipiell das kaufen, was er mit dem Bandnamen verbindet. Und dazu muss man sagen: Mission geglückt! Die Melodien der Songs springen mir nicht sofort ins Gedächtnis, wachsen aber bei jedem weiteren Durchlauf. Mit der Routine und Erfahrung die diese Band mittlerweile besitzt, sind ihnen gereifte, kraftvolle Songs geglückt. Bei „Man In The Mirror“ arbeitet die Band mit modernen Samples, die für mich zumindest etwas gewöhnungsbedürftig sind. Die Hookline ist jedoch gerade bei diesem Song sehr gut geraten und das Gitarrensolo zeigt die beeindruckende Virtuosität von Matias Kupiainen.
18 Punkte sind hier durchaus gerechtfertigt. Stratovarius liefern ein handwerklich solides Stück Musik ab, das jedem Fan der Band äußerst gut gefallen dürfte. Ich denke, dass sich die Songs auch gut in die Setlist einfügen und kann mir beim Anhören schon gut die ersten Reihen der Fans beim Headbangen vorstellen. Aber Vorsicht beim Mittelteil des epischen „The Lost Saga“. Hier dürfte ein anschließender Besuch beim Chiropraktiker nur schwerlich ausbleiben. Antesten kann man dies bei der im Herbst anstehenden Europa-Tour. Oder wie Saxon es ausdrücken würden: „Play it loud - in your neighbourhood!“
Stefan Graßl
Trackliste |
1 | My Eternal Dream |
2 |
Shine In The Dark |
3 |
Rise Above |
4 |
Lost Without A Trace |
5 |
Feeding the Fire |
6 |
In My Line Of Work |
7 |
Man In The Mirror |
8 |
Few Are Those |
9 |
Fire In Your Eyes |
10 |
Lost Saga |
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Besetzung |
Matias Kupiainen: guitar
Rolf Pilve: drums
Timo Kotipelto: vocals
Lauri Porra: bass
Jens Johansson: keyboards
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