Splashgirl
Hibernation
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Splashgirl sind ein seit 2003 bestehendes Trio aus Norwegen. Mit Hibernation veröffentlichen sie ihr sechstes Album.
Dieses beginnt mit dem Titestück, welches nur aus vier Klaviertönen besteht, die ruhig und melancholisch vor einer auf und abschwellenden Dronelandschaft erklingen. Die dunklen elektronischen Drones bleiben auch beim zweiten Stück “Reducer“, nur werden sie von einem tiefen, gestrichenen Kontrabass begleitet. Darüber bauen sich weitere elektronische Klänge sowie eine dunkle und doch sanfte Perkussion auf. Über den immer erdrückender werdenden Sound legen sich dann noch Pianoklänge, die eine Art Melodie bilden. Sehr interessantes, dunkles und psychedelisches Stück.
Auch “Bleak Warm Future“ startet zunächst mit diesem tiefen Kontrabass, doch gestaltet sich das Stück durch das kraftvolle Piano schon bald wesentlich melodischer. Ein Mix aus Jazz und Rockschlagzeug treibt das Stück stoisch voran und gibt schon bald dem Piano seinen Raum für improvisatorische Eingaben. Darunter liegen bizarre Klänge, wohl mit einem Tone-Generator erzeugt. Zum Ende setzen dann noch kräftige Bläser ein. Eine kraftvolle Mischung aus Jazz und Rock und Psychedelischem Sound.
“Rounds“ wird dann wieder etwas dunkler. Eine schleppende Postrockperkussion bildet das Gerüst, der dunkle Kontrabass geht etwas in den Hintergrund, dafür erklingt das perlende Piano im Vordergrund. Das Stück nimmt dann durch Streicher (Elektronik) bombastische Formen an um zum Ende in psychedelische Einzelteile zu zerfallen.
Psychedelisch startet dann auch “Scorch“ mit vielen elektronischen Sounds, dem brummenden Bass und erlenden, improvisiert wirkenden Pianoklängen. Ein melodischer Dronesong der etwas anderen Art.
“Community wartet dann mit ein strafferer Perkussion auf. Durch den Hall begeistern die unterschiedlichen Schlaggeräusche. Nun wird der Bass auch mal gezupft und jazzige Klänge auf Piano und Streichern erklingen. Auch hier werden ein paar Sounds dazugemischt, um den psychedelischen Touch aufrecht zu erhalten.
Besonders gut gefällt mir auf diesem Album der transparente Klang, diese mir noch nicht so zu Ohren gekommen Hallklänge auf den Parkussionen und die dadurch entstehende psychedelische Atmosphäre. Insgesamt ist Hibernation ein Mollalbum, das aber eben durch diesen Klang nicht dunkel und erdrückend wird. Ein wenig erinnern mich die Stücke an das Kammerflimmer Kollektief, manchmal aber durchaus auch an einige David-Sylvian-Stücke. Klangbild und Machart ziehen sich auch durch die letzten drei Stücke, die wahlweise noch ein wenig spaciger, psychedelischer oder dunkler, melancholischer sind.
Ein tolles, atmosphärisches Album mit Suchtfaktor.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Hibernation | 3:24 |
2 |
Reducer | 6:51 |
3 |
Bleak warm future | 6:32 |
4 |
Rounds | 4:31 |
5 |
Scorch | 6:33 |
6 |
Community | 5:06 |
7 |
Redshift | 6:08 |
8 |
Two degrees | 8:27 |
9 |
Rebounds | 3:59 |
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Besetzung |
Andreas Stensland Løwe: piano and electronics
Jo Berger Myhre: doublebass and tone generator
Andreas Lønmo Knudsrød: drums, percussion and sounds
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