Babak Nemati Quartet
Zarathustra
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Der Gitarrist Babak Nemati stammt aus dem Iran, 1976 wurde er in Teheran geboren. Als er acht Jahre alt war, siedelte die Familie in die Schweiz über.
Nach autodidaktischen Anfängen studierte er später Musik, und hierbei widmete er sich intensiv dem Jazz und klassischer Musik.
Die noch jetzt bestehende Band wurde 2011 gegründet und ein erstes Album erschien 2012.
Neben dem Bandleader besteht die Gruppe aus dem spanischen Saxofonisten/Flötisten Carles Peris und der schweizerischen Rhythm Section mit Beat Gisler und Olaf Ryter.
Alle sind lange in der Jazzszene tätig und haben in verschiedenen Formationen mitgearbeitet. So stehen vier erfahrene Musiker zur Verfügung, um der Musik auf der zweiten Platte Leben einzuhauchen. Und davon gibt es reichlich, sehr lebendig, mitreißend und packend geht es zu, wenn scheinbar zwei Welten aufeinandertreffen und vereint werden sollen. Das heißt, hier sind es Quellen aus der Historie des modernen Jazz und persische Musiktradition, die dieses wahre Feuerwerk entfachen.
Und dieses geschieht auf der Basis einer sehr abwechslungsreichen Darstellung, zwischen Eruptionen und Balladen, mit orientalischen Einflüssen und Rockrhythmen, teilweile in einem relativ freien und gestaltenden Kontext. Man ist beim Hören stets gespannt, was um die nächste Ecke herum lauern könnte.
Gleich beim Opener verzahnen sich Gitarre und Saxofon in der Melodieführung, bevor dann getrennte Wege eingeschlagen werden, Nemati nimmt hierbei ganz leicht und dezent die Spielweise von Sonny Sharrock auf und lässt kleine Explosionen zu. Doch “Dear Old Man“ fließt dann ganz ruhig dahin, bevor mit dem Titelsong die Tür zum Nahen Osten ganz weit aufgestoßen wird. Und auch hier kommt wieder Sonny Sharrock ins Bewusstsein angesichts der druckvollen Präsenz der E-Gitarre.
Und so wechseln sich die Stimmungen ab, der gewisse Hauch persischer Musik durchschwebt jedoch die ganze Platte und ist als sehr gelungen integriert zu betrachten.
Alle Musiker sind, einzeln betrachtet, echte Könner, und zusammen bilden sie eine traumwandlerische Einheit. Trotz annähernden Vergleichen mit Kollegen vermag es Nemati einen eigenen Stil des Gitarrenspiels vorzustellen, Peris spielt impulsiv und ideenreich und ist ein Saxofonist, den man sich merken sollte. Und dazu ist die Rhythmusgruppe wirklich eine feste Bank, die sich mühelos in den Gesamtsound integriert und nicht als reine Begleitmusiker fungieren.
Diese Musik stellt eine gelungene Bereicherung des Jazz‘ moderner Ausprägung dar und löst sich wohltuend aus Gefilden des Mainstreams.
Nun, wie auf der Plattenhülle zu lesen ist, wird es die Inspiration gewesen sein, die dieses Ergebnis hervorbrachte:
“Inspired by words of wisdom:
good thoughts
good words
good deeds“
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Caspian Sea (6:41)
2 Dear Old Man (7:31)
3 Zarathustra (5:51)
4 Hope (6:16)
5 The Elephant Song (9:16)
6 Bazaar (5:05)
7 Dance of the Dervish (5:29)
8 So Little Time (8:14)
9 Way Down East (5:01)
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Besetzung |
Babak Nemati (guitars)
Carles Peris (tenorsax, sopranosax)
Beat Gisler (bass)
Olaf Ryter (drums)
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