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Van Morrison

Astral Weeks


Info
Musikrichtung: Soul Folk

VÖ: 30.10.2015 (1968)

(Warner)

Gesamtspielzeit: 74:17


Astral Weeks gilt als das vielleicht wichtigste Album im Katalog von Van Morrison. Mit ihm hat er die Musiktraditionen der 60er Jahre verlassen, in denen er mit Them bereits große Erfolge feiern konnte. Vielleicht würde ich das Album ähnlich bewerten, wenn ich es bereits zurzeit seiner Erstveröffentlichung gehört hatte (was angesichts meines damals recht zarten Alters allerdings eher unwahrscheinlich ist).

Ich höre das Album heute – fast 50 Jahre nach seiner Entstehung – zum ersten Mal, kenne aber einige der enthaltenen Stücke bereits von späteren Live-Aufnahmen. Das mag mit dazu beitragen, dass ich in Astral Weeks mehr das Potenzial sehe, als dass ich von den hier vorgelegten Versionen schon richtig begeistert wäre.

Wirklich erstaunt haben mich die Liner Notes, die mir sagten, dass das Album in New York entstanden ist. Ein Cottage in den Hügeln Irlands hätte ich eher vermutet. Denn die Stärke der Astral Weeks liegen in der Verbindung irisch keltischer Folklore mit einer deutlich vom Soul geprägten Herangehensweise.

Hervorragend gelingt diese Mischung im Titeltrack. Akustikgitarre, Flöte und Streicher liefern starke Emotionen. Der Soul ist da, hat Energie, wirkt aber nordisch unterkühlt. Dazu kommt ein aggressiver, fast kotzender Gesang.

Ein weiteres Highlight ist „The Way young Lovers do“, das Stück das jazzig swingend die Power bereits voraus nimmt, die Van the Man in der Zukunft immer wieder auf die Bühne bringen sollte.

Der Re-Release kommt im Digi-Pack mit Liner-Notes und Kommentaren zu jedem Stück.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Astral Weeks 7:03
2 Beside you 5:13
3 Sweet Thing 4:22
4 Cyprus Avenue 6:56
5 The Way young Lovers do 3:11
6 Madame George 9:41
7 Ballerina 6:59
8 Slim slow Slider 3:19
9 Beside you (Take 1) 5:57
10 Madame George (Take 4) 8:24
11 Ballerina (Long Version) 8:01
12 Slim slow Slider (Long Version) 4:53
Besetzung

Van Morrison (Voc, Git)
Jay Berliner (Git)
Richard Davis (B)
Connie Kay (Dr)
John Payne (Flöte, Sax)
Warren Smith Jr (Perc, Vibraphon)


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