Goodman-Bordenave Quintet
Inverted Forest
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Außergewöhnliche Musik von außergewöhnlichen Musikern: Geoff Goodman ist ein seit vielen Jahren in Deutschland lebender Amerikaner, ist Gitarrist und Komponist.
Das kanadische Jazzmagazin ‘Cadence‘ charakterisierte seine Musik wie folgt: “post-Bop, post-Monk, post-Ornette, post-Dolphy, post-Frisell, post-everything...“
Hier spielt er zusammen mit dem jungen französischen Saxofonisten Matthieu Bordenave, diese Zusammenarbeit begann bereits vor einiger Zeit.
Beide sind in Einheit Garanten für modernen Jazz abseits jedweder Stereotypen. Lediglich Elemente verschiedener Stilrichtungen fanden auf homogene Weise ein Zuhause. Blicke über den Tellerrand gehören wie selbstverständlich dazu. Kurze Themen, meist gespielt von beiden Bläsern, und schon öffnen sich die Songs, nicht immer abrupt, sondern auch schon einmal ineinander verflochten und sich entwickelnd, wie prächtig auf dem Titelstück demonstriert.
Insgesamt betrachtet, klingt die Musik, oberflächlich betrachtet, zunächst sehr intellektuell, mehr abgehoben als bodenständig, und atmet nicht die Hektik und den Blues des Bebop, ist aber auch nicht voll von avantgardistischen Ausprägungen eingenommen worden. Dabei ist auch nie so etwas wie eine steril und akademisch tönende Atmosphäre entstanden, sondern alles scheint aus dem Bauch heraus gekommen zu sein und landet beim Hörer eigentlich auch dort.
Also nichts Verkopftes, sondern sofort Anspringendes, das man wirklich an sich heranlassen sollte, um so mit dabei zu sein bei einem mitreißendem Hörerlebnis, das aus der Tiefe kommt und dort auch die Stimmung erzeugt. Und oft ist es Goodman, der für besondere Klanggestaltungen sorgt, spontan in Richtung Bill Frisell zum Beispiel, aber mit ganz eigener Ausprägung.
Zwischen verträumt fließenden Momenten über Fusion-inspirierte Stücke bis hin zu stark treibend-swingenden Flächen (“Ed“) bilden sich diese ganz unterschiedlichen Stimmungen als Einheit gekonnt ab.
Dabei scheinen alle Musiker in ihrer Wertigkeit gleichberechtigt und unterstützen sich gegenseitig traumwandlerisch. Es scheint mir schwierig, einen Titel besonders herausheben zu wollen, denn es sind alle in diesem Kontext, die empfehlenswert und unverzichtbar sind. Im Übrigen gibt es im Booklet für jeden einzelnen eine kurze Erläuterung, die man beim Hören zur Hand nehmen und für selbst entscheiden sollte, ob es individuell auch nachvollziehbar ist.
Im letzten Song rezitiert der Gitarrist übrigens einen Text einer seiner Inspirationen, John Cage.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Anaesthesia Stage Six [Goodman] (6:25)
2 The Inverted Forest [Goodman] (6:20)
3 Blues For Bobby [Goodman] (5:55)
4 Ed [Goodman] (4:52)
5 The Secret Flow [Goodman] (7:04)
6 Deux Par Deux [Bordenave] (5:11)
7 Grilling With Grello [Goodman] (5:50)
8 Frisch Überfallen [Goodman] (5:22)
9 Let's Party With Marty [Kurz] (3:02)
10 Here We Are Now [Goodman, text: John Cage] (6:04)
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Besetzung |
Matthieu Bordenave (saxophone)
Gerhard Gschlößl (trombone)
Geoff Goodman (guitar)
Andreas Kurz (bass)
Bastian Jütte (drums)
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