The Gathering
Afterwords
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Nein, Afterwords ist kein „richtiges“ neues Album der holländischen The Gathering. Zum großen Teil präsentiert die Band auf dieser Platte Neuinterpretationen von Songs ihres letzten, tollen Werks Disclosure. Hinzu kommen atmosphärische (Instrumental-)Stücke sowie zwei neue Gesangsnummern. Teile von Afterwords wurden dabei schon auf der letztejährigen Vinyl-EP Afterlights veröffentlicht.
Soweit, so gut. Was sich vielleicht wie ein Flickenteppich aus der Resterampe liest, ergibt am Ende eine überraschend homogene Veranstaltung. Dabei darf man nicht den Fehler machen, Afterwords mit einem der anderen Gathering-Alben zu vergleichen. Denn das Ganze ist ungleich ruhiger und getragener als sonst. Auf treibend Drums und Perkussion wird fast komplett verzichtet. Dass es über weite Teile am Mischpult und nicht als Band entstanden ist, kann man nicht verleugnen.
Die vier Remakes („Echoes keep growing“, „Tuning in, fading out“, „Sleep paralysis“, „Bärenfels“) sind bisweilen recht interessant, da sie das atmosphärische Element hervorheben. Sie stellen zwar nicht wirklich den Gesang von Silje Wergeland in den Mittelpunkt. Doch ist es am Ende genau das, was in den gemächlich fließenden Klangteppichen aufhorchen lässt. Einen gewissen ambienten Charakter kann man den Titeln nicht absprechen. Noch mehr schlägt dies in „S.I.B.A.L.D.“ und vor allem „Afterlights“ durch, was nichts mehr als ein instrumentales Zwischenstück ist.
Bleiben noch „Afterwords“, „Areas“ und „Gemini III“. Wie der Name schon verrät, führt letzteres den Weg vom letzten Album nahtlos fort, während „Areas“ ein ruhiger, etwas unspektakulärer Pop-Song ist, der vor allem vom Gesang Wergelands lebt. Beim Titeltrack gibt es dagegen einen alten Bekannten zu hören: nämlich Ur-Sänger Bart Smits. Hier grölt er allerdings nicht mehr, sondern singt recht unprätentiös und einschmeichelnd und sorgt für ein Highlight auf Afterwords.
Am Ende bleibt ein etwas zwiespältiges Gefühl im Bauch zurück. Einerseits konnte man sich rund 42 Minuten auf einer angenehmen Welle treiben lassen. Doch so richtig vereinnahmt hat es einen nicht. Deswegen bleibt Afterwords wohl mehr eine Angelegenheit für Fans.
Mario Karl
Trackliste |
1 | S.I.B.A.L.D. | 5:02 |
2 |
Echoes Keep Growing | 6:52 |
3 |
Areas | 4:18 |
4 |
Afterwords | 4:01 |
5 |
Tuning In, Fading Out | 3:52 |
6 |
Gemini III | 4:00 |
7 |
Afterlights | 1:58 |
8 |
Sleep Paralysis | 3:15 |
9 |
Bärenfels | 8:12 |
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Besetzung |
Frank Boeijen (Keyboards, Gesang)
Marjolein Kooijman (Bass)
Hans Rutten (Schlagzeug)
René Rutten (Gitarre)
Silje Wergeland (Gesang)
Bart Smits (Gesang)
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