Dregen
Dregen
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Backyard Babies, Hellacopters, Michael Monroe - das sind die größten Stationen des schwedischen Gitarristen Andreas Tyrone Svensson, besser bekannt als Dregen. Der Mann hat also durchaus sein Scherflein zum skandinavischen Rotzrock-Revival beigetragen. Mit dieser Vita war es nur eine Frage der Zeit, bis er es auch mal solo versucht und nicht nur in die Saiten haut, sondern auch zum Mikro greift. Genau das ist nun auch der Fall.
Schlicht und einfach Dregen nennt sich der Langdreher, der kürzlich in die Regale gehievt wurde. Dabei ist das Ganze nicht nur ein schlichter Alleingang, sondern so etwas wie die (Achtung, [klitze-]kleine Szenesensation!) Wiedervereinigung mit seinem alten Hellacopters-Spezi Nicke Anderssson. Mit diesem und seinem Landsmann Pär Wikstein schrieb Dregen auch einen Großteil der zu hörenden Songs.
Am Ende hört sich das Album aber dann auch genau so an, wie man es erwartet: straighter Rock mit Oldschool-Feeling und einer gut abgehangenen Portion Rotz, mal lässig, dann wieder wild, hin und wieder auch mal mit einer gehörigen Brise Glam versetzt. Die anvisierte Zielgruppe und generell Fans des immer noch schräg wirkenden Haudegens werden also bestens bedient. „Division of me“ hüpft mit Pianobegleitung gleich mal spritzig los, während „Just like that“ eingängig in die Glitzerwelt schielt. „Flat tyre on a muddy road“ gibt dagegen den schmutzigen Blueser, während „Gig pig“ die Sache mit seinem schweren Riffing wieder gut ins Rollen bringt. Und so geht es weiter im bunten Melodienreigen, der mal mehr, mal weniger aufregend durch die Gehörgänge tuckert.
Zwischendurch lässt mal der schon fast dreiste Alice Cooper-Riffklau bei „One man army“ aufhorchen („No more Mr. Nice Guy“ lässt grüßen!), bevor das Album mit dem äußerst lässigen „Mojo’s gone“ zu einem coolen Finale findet. Am Ende hat man zehn Songs in 35 Minuten, die ein kurzweiliges Hörvergnügen verbreiten. Geht man allerdings etwas nüchterner zu Werke, muss man sagen, die Platte wohl so klingt, wie man es sich vorstellt, wenn die alten Schmuddelkinder von damals älter werden: irgendwie wie früher, nur nicht mehr so schmutzig und mitreißend. Neue Tricks hat Dregen jedenfalls nicht wirklich gelernt. Für ein gehobenes Spätwerk wirkt er aber auch noch zu jung. Am Ende legt man dann doch lieber Making enemys is good oder Payin’ the dues ins Laufwerk. Eigentlich schade…
Mario Karl
Trackliste |
1 | Division of me | 3:10 |
2 |
Just like that | 2:57 |
3 |
Flat tyre on a muddy road | 4:06 |
4 |
Gig pig | 3:22 |
5 |
Pink hearse | 3:26 |
6 |
Bad situation | 3:02 |
7 |
One man army | 3:32 |
8 |
6:10 | 3:34 |
9 |
Refuse | 2:39 |
10 |
Mojo's gone | 4:42 |
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