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David Orlowsky Trio / Kammerakademie Potsdam
Symphonic Klezmer
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Der aus Tübingen stammende Klarinettenvirtuose David Orlowsky ist seit einigen Jahren der strahlende Stern am deutschen Klezmer-Himmel - und das völlig zu Recht. Denn was er und sein David Orlowsky Trio für diese Musik leisten, ist enorm. Schon mit seinem ersten Trio Klezmorim (mit Florian Dohrmann am Kontrabass und Jo Ambros an der Gitarre) konnte er sich einen großen Fankreis erspielen. 2005 ersetzt Jens-Uwe Popp Jo Ambros an der Gitarre und man benannte sich in David Orlowsky Trio um. Den Erfolgen tat dies keinen Abbruch. Bereits zweimal erhielt David Orlowsky einen Echo in der Kategorie „Klassik ohne Grenzen“. 2008 mit seinem Trio, 2011 für das Album Jeremiah, einer Zusammenarbeit mit dem fantastischen Gesangsensemble Singer Pur.
Nun erscheint eine neue CD, die man vielleicht als eine Art Best Of bezeichnen könnte, denn es enthält bekannte Stücke aus der Vergangenheit. Dennoch ist die Musik völlig neu, denn für Symphonic Klezmer wurde die Musik in ein neues Gewand gekleidet. Es handelt sich um Versionen für Trio und Orchester, arrangiert von verschiedenen Komponisten. Dabei ehält man ein völlig neues Hörerlebnis, auch wenn man die Melodien schon von früheren Aufnahmen kennt. Der sinfonische Charakter - hervorragend von der Kammerakademie Potsdam unter Antonello Manacorda eingefangen - erweitert die Musik, gibt ihr viel Raum und bekommt so stellenweise den Charakter von Filmmusik ohne Film. Die Arrangements und Kompositionen sind sehr stimmig und trotz vieler beteiligten Musiker noch immer lebendig, wie man es vom Trio her kennt. Hier wirkt nichts schwerfällig oder gar aufgesetzt. Und der melancholische Unterton wird hier vielleicht noch ein wenig mehr unterstrichen.
Alle beteiligten Musiker sind mit großer Spielfreude am Werk. Jens-Uwe Popp und Florian Dohrmann stehen zwar etwas mehr im Hintergrund als bei der reinen Trio-Besetzung, wissen aber mit ihren Einlagen stets zu überzeugen. Mit welcher Leichtigkeit Jens-Uwe Popp seinen Gitarrenton entfalten lässt macht einfach Spaß. Und David Orlowsky zuzuhören ist einfach ein Genuss. An seinem rhythmisch akzentuiertem Spiel kann man immer noch erkennen, dass er als Jugendlicher mit dem Schlagzeug begonnen hat, bevor er zur Klarinette wechselte. Aber vor allem seine Melodiebögen lassen dem Hörer wohlige Schauer empfinden. Ein absoluter Genuss.
Mit der der Kammerakademie Potsdam hat sich das David Orlowsky Trio den perfekten Partner für dieses Projekt ins Boot geholt. Diese junge Spitzenorchester überzeugt bei der gemeinsamen musikalischen Interpretation. Und so sollte man sich Symphonic Klezmer nicht entgehen lassen!
Ingo Andruschkewitsch
Trackliste |
1 | Philomelos | 5:52 |
2 |
Istanbul | 6:48 |
3 |
Juli | 4:23 |
4 |
Auladidae | 4:42 |
5 |
Satin | 4:05 |
6 |
North | 5:32 |
7 |
Carnyx | 4:49 |
8 |
Le Tigre | 4:10 |
9 |
Balkanplatte | 4:21 |
10 |
Happiness | 4:02 |
11 |
Hohlwelt | 4:53 |
12 |
Kelim Zemer | 5:54 |
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Besetzung |
David Orlowsky: Klarinette
Jens-Uwe Popp: Gitarre
Florian Dohrmann: Kontrabass
Kammerakademie Potsdam (Leitung: Antonello Manacorda)
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