The Judge Band
The Judge Band
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Eine Band ist eine Band, ein Solo-Künstler ist ein Solo-Künstler. Meistens. Und wo der Name The Judge Band suggeriert, dass es sich hier wohl um eine Band handeln müsste, steckt wohl doch ein Solo-Künstler dahinter: der Mann heißt laut Promo-Text Tim Shanks und die Mitstreiter der "Band" dürfen leider nicht mit auf‘s Foto vom Plattencover und auch nicht auf die Homepage. Und den Promo-Text und das Internet braucht man schon, um etwas mehr Informationen über die Judge Band (anscheinend ein Trio) zu bekommen, denn die magere CD-Aufmachung enthält nicht einen einzigen Musikernamen oder sonstige Informationen - gerade noch zur Trackliste konnte man sich aufraffen.
Wenn dann das erste Kind einer Band in Form eines Albums noch nicht einmal einen Namen bekommt und der Bandname sich aus einem Songtitel dieses Albums ableitet, sind bei mir persönlich schon die ersten Sympathiepünktchen verbraucht. Die dünne Aufmachung der CD und die ebenso magere Homepage mit ihren nicht funktionierenden Links machen die Sache auch nicht gerade besser - immerhin kann man hier aber in fast alle Songs des Albums (kurz) reinhören.
Und was man hier hört, ist gar nicht mal schlecht. Satten amerikanischen Rock bietet The Judge Band mit guten Songs, satten Riffs, einer interessanten rauchig-schreienden Stimme (Tim Shanks könnte glatt einmal Brian Johnson beerben) und tollen Soli, so dass die verloren gegangenen Sympathiepünktchen doch durch die Hintertür gleich wieder rein dürfen. Ein bunter und gitarrenlastiger Rockmix mit einem Schuss Southern Rock und Blues ("Better Man", "Take Me Back"), einem Schuss Mainstream ("Goodbye"), einem gelegentlichem vorsichtigem Schauen durch die Metal-Tür (um sie aber gleich wieder zuzuschlagen...), Background-Sängerinnen ("PA 2001") und Songs mit Botschaft ("William‘s Song" - hat mit Williams‘s Tale von Manowar nichts zu tun, es geht um einen wahren Unfall, bei dem ein 17jähriger durch einen betrunkenen Autofahrer getötet wurde) machen das Debüt der Amerikaner durchaus hörenswert. Lauter gute Songs (meine Favoriten: "Roxy" und das AC/DC-lastige "The Judge"), die überzeugen, aber auch nicht unbedingt Musikgeschichte schreiben werden.
Als Rausschmeißer gibt es zum Abschluss noch ein rockiges "Amazing Grace"-Cover - so etwas mögen viele als grenzwertig empfinden, das Stück passt aber zum Rest des Albums: nicht neu, nicht originell, mit vielem vergleichbar und schon irgendwo so oder so ähnlich gehört, aber trotzdem, vor allem wegen der überzeugenden Gitarrenarbeit, irgendwie gut! Unterm Strich doch eine nette Platte, die Spaß macht!
Jürgen Weber
Trackliste |
1 | Better Man | 4:34 |
2 |
Goodbye | 4:31 |
3 |
William's Song | 4:32 |
4 |
The Judge | 2:59 |
5 |
PA 2001 | 4:41 |
6 |
Roxy | 3:34 |
7 |
Rhino | 3:47 |
8 |
Take me Back | 3:42 |
9 |
Suck | 3:10 |
10 |
Amazing Grace | 3:12 |
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