The Green car motel
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Mit “Musica”geht das Album von Rick Garcia aus San Diego und Rene Reyes aus Los Angeles mit einem feurigen Midtemposong in bester Santana Mentalität. Südamerkanische Rhythmen treffen auf ausgefeilte Gitarrenfiguren und charmante Melodien.
Die beiden Musiker, die auch schon einige Songs zu Soundtracks beigesteuert haben (unter anderem zu Texas Chainsaw Massacre, wo ich mir insbesondere diesen feinen Einstiegssong so gar nicht vorstellen kann), wollen Rock und Ihre jeweiligen Folkloren verbinden und zählen somit in den Bereich des so genannten Borderrocks. Das zweite Stück „Se Acabo" kommt mit ähnlichen Rhythmen daher, schlägt aber eine deutliche Kerbe in den Texmex Berreich und kommt rotzig und trotzdem atmosphärisch rüber. Perlende Gitarren, in düsterer Amerikana Manier laufen in „Destino de Abril“ zu höchster Form auf und und bilden einen coolen Song, der Italo Westernstimmung aufkommen lässt. Ein absoluter Höhepunkt ist sicherlich der sich langsam aufbauende Blues „Shaddow of the Sun“. In den ersten ca. 4 Minuten läuft sanfte Perkussion zu einer perlenden Akustikgitarre, der fast gehauchte, traurige Gesang verbreitet mystische Stimmung, welche von der verhallt erklingenden Slidegitarre noch stark unterstützt wird. Wenn in den Chorusteilen die Frauenstimme hinzukommt, kratzt man stark am Kitsch, welcher jedoch nicht erreicht wird. Nach diesen ersten 4 Minuten ersetzt eine verhallende Trompete und ein Pfeifen den Gesang, bevor sich der Song langsam voranschleppt. Alles arbeitet auf das finale Gitarrensolo hin, welches dann aber überraschend gar nicht kommt, sondern ein grandioses Trompetensolo wird. Auch die Slidegitarre setzt zu Höhen an, doch dies findet weit im Hintergrund statt. Ein grandioses Stück Musik zwischen Nick Cave und Pink Floyd. Das sich anschließende „Crawling“ ist ein betörendes Stück aus südamerikanischer Rhythmik und sehnsüchtiger Violine und ebensolcher Akustikgitarre. Ein weiterer Höhepunkt ist das ebenfalls fast 8 Minuten lange „Oh Lord“, bei dm mich die Gitarren an frühe Floydsongs erinnern, ein gewisses psychedelisches Gefühl ist nicht von der Hand zu weisen. Hier fehlt dann auch die sonst vorherrschende südamerikanische Rhytmik.
Ebenfalls geflüsterter Gesang, schneidende, aber nicht schmerzende Gitarren im lautstark gesungenem Refrain. Ein gilmoureskes Gitarrensolo. Was will man mehr. Dies ist übtrigens auch einer der wenigen in englisch gesungenen Songs.
Zum Glück jedoch nimmt sich die Band nicht allzu ernst, ohne natürlich eine Spasskombo zu sein. Man hört den Humor in der Leichtigkeit in der die zumeist melancholisch gestimmten Rhythmuswunder und auch mit unter an Gesang und vor allem den Backing Vocals.
Neben dem genannten Höhepunkt gibt es reichlich tolle Songs mit fantastischer Rhytmik zu hören und nur wenig, was man als Ausfall bezeichnen könnte.
Ein grandioses Album, musikalisch ebenso wie produktionstechnisch. Auch spielerisch können die Herren alles an Ihren Instrumenten.
Fans, die durchaus mal auch ein wenig Rhythmus vertragen, sind hier absolut richtig.
Ein tolles, kurzweiliges und „anderes“ Album.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Música | 5:13 |
2 |
Se acabó | 3:28 |
3 |
Destino de Abril | 5:16 |
4 |
Debestar | 2:55 |
5 |
Shadow of the Sun | 4:03 |
6 |
Crawling | 7:34 |
7 |
Cobra de Oro | 2:41 |
8 |
Eternidád | 5:10 |
9 |
Señor Chapita | 3:31 |
10 |
Oh Lord | 7:48 |
11 |
Far away a dream | 5:31 |
12 |
Así Será | 4:56 |
13 |
Long way down | 6:25 |
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Besetzung |
Rick Garcia
Rene Reyes
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