Syd Barrett
An Introduction to Syd Barrett
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Es gibt wenige Künstler, deren Ruf in einem derart krassen Missverhältnis zum Umfang ihres Outputs steht. Im Prinzip sind es die beiden ersten Pink Floyd Singles und das Debüt-Album, auf denen der Ruhm Barretts basiert. Seine eigenen Alben sind eher ein Nachhall dessen.
An Introduction to Syd Barrett ist eine hervorragende Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen, was am Mythos Barrett tatsächlich dran ist.
Drei Tracks (4-6) repräsentieren das Pink Floyd Debüt, drei weitere die Zeit davor. Dem stehen 12 Stücke aus dem folgenden Werk Barretts gegenüber.
Es gibt ein paar tolle Stücke im Spätwerk – die psychedelische Gitarrenummer „Octopus“ vor allem, aber z.B. auch das mit einer Art Nickelodeon-Sound versehene „Love you“, aber die Highlights des Albums sind – und das fast ohne Ausnahme - die Pink Floyd Stücke.
Der Mythos, dass es Pink Floyd ohne Syd Barretts exzentrische Unangepasstheit nie gegeben hätte, enthält sicher einen wahren Kern. Eins macht An Introduction to Syd Barrett aber recht deutlich – ohne die Pink Floyd nach Barrett würde es den Mythos Barrett nicht geben. (Zumal ihm die Floyd Musiker, insbesondere sein Nachfolger David Gilmour, bei seinen Solo-Alben unter die Arme gegriffen haben.) Seine Alben wären (möglicherweise) unter denen, die von rührigen Labels wie Esoteric oder Repertoire ausgegraben werden; ein Kann für Sammler, ein Muss für niemanden.
Das tut der Qualität des Albums aber keinen Abbruch. Wer in Syd Barrett vor allem den legendären Pink Floyd-Mitbegründer sieht, der völlig abgespacet ohne Bodenhaftung im Drogenrausch verglüht ist, wird überrascht sein. Synthesizer, Keyboards oder Endlos-Jams sind hier nicht zu finden.
Auch die Tatsache, dass Barrett für den Namen Pink Floyd die Vornamen zweier Blues-Legenden verwendet hat, ist zu keinem Moment zu spüren.
Was wie hier hören, ist so etwas wie ein Puzzelstein, der die Verbindung zwischen Beat-Musik, Sergeant Pepper’s und Bob Dylan herstellt.
Poppige Beat-Refrains werden vor allem von der Gitarre vorangetrieben, bunt ausgeschmückt und sind viel kommerzieller und zugängiger, als alles, was Pink Floyd vor Meddle auf die Beine gestellt haben.
Präsentiert in einem passenden farbenfrohen, etwas surrealem Digi-Pack mit einem Booklet, in dem sich alle Texte finden, verschafft An Introduction to Syd Barrett eine wirkliche Einführung.
Wem die Liner Notes fehlen, der sei auf die soeben erschienene Biographie Shine on you crazy Diamond von Mike Watkinson und Pete Anderson verwiesen.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Pink Floyd - Arnold Layne | 2:56 |
2 |
Pink Floyd - See Emily play | 2:54 |
3 |
Pink Floyd - Apples and Oranges (Stereo Version) | 3:08 |
4 |
Pink Floyd - Matilda Mother (2010 Mix) | 3:58 |
5 |
Pink Floyd - Chapter 24 | 3:40 |
6 |
Pink Floyd - Bike | 3:27 |
7 |
Syd Barrett - Terrapin | 5:07 |
8 |
Syd Barrett - Love you | 2:29 |
9 |
Syd Barrett - Dark Globe | 2:02 |
10 |
Syd Barrett - Here I go (2010 Remix) | 3:19 |
11 |
Syd Barrett - Octopus (2010 Mix) | 3:56 |
12 |
Syd Barrett - She took a long cool Look (2010 Mix) | 1:48 |
13 |
Syd Barrett - If it's in you | 2:27 |
14 |
Syd Barrett - Baby Lemonade | 4:12 |
15 |
Syd Barrett - Dominoes (2010 Mix) | 4:07 |
16 |
Syd Barrett - Gigolo Aunt | 5:45 |
17 |
Syd Barrett - Effervescing Elephant | 1:54 |
18 |
Syd Barrett - Bob Dylan Blues | 3:11 |
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