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Spencer Bohren
The long black Line
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The long black Line ist nicht nur der Titel dieses Albums. Eine lange schwarze Linie zieht sich bis heute durch New Orleans. Sie markiert die Höhe, bis zu der die vom Hurrikan Katharina in die Stadt getriebenen Wassermassen standen. Viele der Häuser sind auf Dauer verlassen. Sie verfallen. Ob und wann sie wieder aufgebaut werden, steht in den Sternen.
The long black Line ist so etwas wie eine Trauerelegie, mit der Spencer Bohren in konsequenter Eigenarbeit den Gefühlen Raum gibt, die ihm im Blick auf den trostlosen Zustand der Heimatstadt des Blues überkommen. Es ist nicht nur „Hurrikan-Musik“, sondern eher allgemein die Atmosphäre des Versuches in schwierigen Zeiten zu leben, heißt es im Promotiontext zutreffend.
Langgezogene und nachhallende Saiten, melancholische Akkordfolgen und fast unbeweglich, anklagend im Raum stehende Töne bilden die Kulisse, vor der Bohrens Stimme, leidend, trauernd, manchmal brechend oft mehr spricht als singt. Nur manchmal spürt man die Wut. Man merkt, dass Bohren das, was verloren gegangen ist und weiter verloren geht, viel wichtiger ist, als diejenigen, die für die Katastrophe vor, während und nach dem Hurrikan verantwortlich waren und sind.
Selten ist der Blues so mit den Händen zu greifen, wie auf diesem Album.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Long black Line | 7:23 |
2 | Canned Heat | 3:31 |
3 | Full Moon | 3:41 |
4 | Iowa Night | 4:22 |
5 | Ode to Billy Joe | 7:53 |
6 | Deportees | 5:36 |
7 | Sand to Sand | 5:10 |
8 | Cairo Blues | 3:32 |
9 | Another Day | 4:02 |
10 | Somebody on your Bond | 4:45 |
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Besetzung |
Spencer Bohren (Alles)
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