Lonestar
Coming Home
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Eine der Top-Bands aus Nashville steht mit ihrer neuen CD Coming home frisch in den Regale. Die aus Texas stammende Formation Lonestar legt hiermit ein weiteres Album vor, das wieder mal genügend starkes Material bietet, um mit zahlreichen Singleauskopplungen die Charts stürmen zu können.
Im Einzelnen:
Auch auf ihrem aktuellen Album zelebriert die Band moderne New Country Musik, die trotz aller Radiotauglichkeit nie zu stark in den kommerziellen Mainstream abdriftet, sondern immer den festen Bezug zur Country Musik behält. Somit wird platter, poppiger Crossover-Sound vermieden und die Songs werden knackig-rockig an den Mann gebracht - countrytypische Instrumentierung inklusive. Die Titel erinnern dabei stilistisch wieder stärker an die Songs früherer Alben.
Der griffige Opener "You’re like comin’ home" gibt genau das gebündelt wieder. Mit viel Groove und sattem E- und Akustikgitarren-Sound geht der dynamische New Country Titel locker ins Ohr, die schönen Dobroklänge die dem Song unterlegt sind, verleihen dem ganzen diesen erdigen Country-Touch.
Auch der folgende flotte Song "Doghouse" steckt voller Energie und Spielfreude. Neben knackigen Drums und den dynamischen E-Gitarren kommen hier spritzige Fiddleklänge zum Einsatz und wiederum sind sehr schöne Dobro-Passagen zu hören. Der Titel klingt unheimlich frisch und unverbraucht, stark country-verwurzelt und auch die gesangliche Klasse stellt die Band dabei wie immer voll unter Beweis. Nicht nur der starke Leadgesang von Richie McDonald, sondern auch die harmonischen Background Vocals können nicht nur bei diesem Titel überzeugen.
Wenn es auf dem Album einen Song gibt, der gegenüber den anderen qualitativ abfällt, dann wohl bestimmt "I am a man". Es ist der einzige Titel dieser CD, der sich zu stark in Richtung poppigem Mainstream orientiert. Etwas langweilig leiert dieser Song vor sich hin und lässt dabei die Spielfreude der anderen Titel vermissen.
Doch das ist schnell vergessen, da mit "I’ll die tryin’" die erste Powerballade der CD in den Startlöchern steht. Es ist ja kein Geheimnis mehr, dass gerade diese Songs die Schmankerl auf einem Lonestar-Album sind, seit ihrem Mega-Hit "Amazed" kommt kein Werk ohne diese energischen, emotionsgeladenen Balladen aus. Auch hier glänzt Leadsänger Richie McDonald wieder mit seiner einzigartigen, intensiven und enorm gefühlsbetonten Gesangsstimme, die einfach jedes Mal voll unter die Haut geht. "I’ll die tryin’" lässt nichts von dem vermissen, was eine Powerballade von Lonestar so bieten muss, ein wunderbar weicher Melodieverlauf, der Wechsel von ruhigen Passagen mit Piano hin zu den aufbrausenden Passagen mit energiegeladenen E-Gitarren und knackigen Drums und das Ganze durchzogen mit herrlichen Steel Guitar-Klängen. Die Jungs haben einfach ein unglaubliches Händchen für solche Titel, zu denen auch "I just want to love you" gezählt werden kann.
Der nächste Knaller wartet mit "Wild" auf den Zuhörer. Ein rockiger New Country Uptempo-Song, der vor Energie fast übersprudelt. Rockiger E-Gitarrensound mit tollen Soli, hart treibende Drums und fetzige Fiddleklänge feuern ein richtiges Pfund an Gute-Laune-Country Rock ab, bei dem kein Auge trocken bleibt. Dieser Song geht sofort gnadenlos ins Ohr und strotz nur so vor Hitpotenzial, die Band zeigt eindrucksvoll, dass sie auch nach so vielen Jahren im Geschäft immer noch mit impulsivem, unverbrauchtem Sound aufwarten kann.
Der muntere, kraftvolle Titel "Noise" erinnert durch den zweistimmigen Gesang zeitweise etwas an den Stil von Big & Rich. Vom großen Alltagslärm, um den es in diesem Titel geht, geht es fließend über in den nächsten Song "Little town", der mit leisem Grillenzirpen zu Beginn das genaue Kontrastprogramm bietet. Ein sehr schöner, melodischer Midtempo-Titel, bei dem verstärkt akustische Instrumente zu Einsatz kommen.
"I never needed you" ist eine weitere hochkarätige, sehr gefühlsbetonte und durchweg traditionelle Country Ballade mit schönen Steel-Guitar- und Fiddle-Klängen. Hier hört man zu Abwechslung mal ein Duett zwischen Richie und Sara Evans, die mit ihren wunderbaren Gesangsstimmen prächtig harmonieren und diesen Song zu einem echten Hit machen.
"Two bottles of beer" ist ein herrlich entspannter Country-Titel, der stark traditionelle Wurzeln aufweist. Die Instrumentierung mit jeder Menge Steel Guitar, akustischen Gitarren und Fiddle sorgt für vollen Country-Sound, die relaxte Stimmung des Titels mit den dezenten Akkordeonklängen im Hintergrund erinnert an den Song "A week in Juarez" aus ihrem zweiten Album Crazy Nights.
Auch zum Abschluss gibt es erstaunlich puren Country Sound zu hören. Der knackige, temperamentvolle Song "When I go home again" bietet satt twangende Gitarren, muntere Fiddle, Steel Guitar und Honky Tonk Piano. Der Titel klingt unglaublich frisch und traditionell zugleich, schön, dass Lonestar den Mut zeigen, nicht nur in den eingefahrenen Erfolgswegen zu wandeln, sondern auch den puren Country Klängen mehr und mehr einen Platz einzuräumen. Das kommt der Band sehr zu Gute, denn dadurch gewinnt das ganze Album an Abwechslung und es vermittelt eine gewisse Bodenständigkeit und Unverkrampfheit.
Fazit:
Lonestar legen hier ein Album vor, das nicht nur einen platten Nachfolger zum letzten Album darstellt. Die Jungs bieten auf dieser CD eine äußerst abwechslungsreiche Vorstellung und überzeugen mit knackigem, unverbrauchtem New Country Sound. Sogar traditionelle Country-Klänge sind auf diesem Werk wieder vermehrt zu hören, die Band scheint dabei etwas an ihre ersten Alben anknüpfen zu wollen und das klingt dann einfach überragend gut. Neben den gewohnt starken Balladen finden sich wieder viele knackig-rockige Titel, die voller Spielfreude und Energie stecken. Wer meint, dass sich Lonestar nur auf kommerziellen, glattgebügelten Mainstreamsound konzentrieren, dem wird mit dieser CD das Gegenteil bewiesen. Die Band klingt frisch, originell und Country-verbunden wie man sich das wünscht, darum kann man dieses Album nur aller bestens empfehlen!
GeraldH
Trackliste |
1 | You’re like comin’ home | 4:00 |
2 | Doghouse | 3:04 |
3 | I am a man | 4:25 |
4 | I’ll die tryin’ | 4:02 |
5 | Wild | 3:57 |
6 | Noise | 3:22 |
7 | Little town | 3:08 |
8 | I never needed you | 3:40 |
9 | What’s wrong with that | 3:17 |
10 | Two bottles of beer | 4:01 |
11 | I just want to love you | 4:07 |
12 | When I go home again | 2:59 |
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Besetzung |
Produzent: Justin Niebank
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