Jason Allen
Wouldn't it be nice
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Mit seiner zweiten Veröffentlichung beim legendären texanischen Label D-Records, wo ja etwa auch ein George Jones am Beginn seiner Karriere unter Vertag stand, erfreut Jason Allen alle Freunde der Real Country Musik, der sich dieses Label ganz verschrieben hat. Mit Wouldn't it be nice setzt Jason Allen den musikalischen Weg seines Debütalbums fort und präsentiert absolut popfrei, unkommerzielle Real Country Musik, die trotz aller traditionellen Klänge wunderbar frisch und zeitgemäß arrangiert wurde.
Im Einzelnen:
Auf seinem neuen Album setzt man verstärkt auch auf Jasons Talent als Songwriter, denn es finden sich auf der Produktion nun wesentlich mehr Titel aus eigener Feder, als dies noch bei seinem Debüt der Fall war. Ergänzt wird die Titelauswahl dazu mit Werken von erstklassigen Songschreibern wie Clay Blaker, Jim Lauderdale oder Harlan Howard. Wem die in Nashville angesagte Country Musik der aktuellen Chartwelt nicht genug nach Country klingt und wer seine Musik lieber etwas traditioneller und unverfälschter zu sich nehmen möchte, der ist mit Jason Allen sehr gut bedient. Sein Name steht für ehrliche, bodenständige Real Country Musik im Texas-Style, so auch auf seinem abwechslungsreichen neuen Album.
"Make up your mind" etwa erklingt im fröhlichen, locker flockigen und von Tex-Mex Akkordeonklängen durchzogenem Country Sound, ein Stil bei dem sich, wie so oft bei texanischen Produktionen, die Grenznähe zu Mexiko wiederspiegelt und so in die Musik mit einfließt. Sehr schwungvoll und temperamentvoll kommt im Stile eines Truckersongs "Costin' to stay in Austin" von der CD, muntere Fiddle und quirlige Steel Guitar verleihen diesem puren Country Titel eine Menge Drive. Einen sehr groovigen Country Blues mit allem was dazugehört kann man bei "John Boat Blues" genießen. Knarrige Dobroklänge, erdiger Harmonikasound und satte Bluesgitarre drücken diesem Song den Stempel auf, hier sind immer wieder auch hervorragende Solis zu hören und der Titel wurde von Jason Allen auch gesanglich besonders gut umgesetzt. Eine wunderbar melodiöse Real Country Ballade wartet nun mit "Must have been meant to be" auf den Hörer. Feinster Texas Country mit gefühlvollen Fiddlepassagen und vollen Akustikgitarren, die im transparenten Sound des Titels herrlich zur Geltung kommen. Auch die Balladen "My favorite song" und besonders das von wimmernder Steel Guitar durchtränkte "Everything but the word" von Jim Lauderdale glänzen mit feiner Melodie und viel Gefühl, ebenfalls überzeugend rübergebracht durch Jasons ausdrucksstarken Gesang. Mit "Chicken Pluckin'" kommt ein temperamentvoller Uptempo-Song aus den Boxen, Traditional Country vollgepackt mit tollem Guitarpicking und virtuosen Gitarrensolis. So richtiges Honky Tonk Feeling kommt bei "Hold' em up" rüber, gut in die Beine gehend wird hier ein Mix aus Texas Country und Honky Tonk angerührt, bevor mit "Your heart turned left" ein dynamischer Pure Country Song präsentiert wird, der an den legendären Bakersfield Sound eines Buck Owens erinnert und einfach nur gute, unbekümmerte Laune verströmt.
Aus der Reihe fällt dagegen "Devil's Destiny", der Titel führt uns musikalisch wieder über die Grenze nach Mexiko, stark mit Mariachi-Klängen vermischter Country, der etwas an den Sound von alten Marty Robbins Klassiker erinnert und sich gesanglich irgendwie stark in Richtung Roy Orbison orientiert, ein mehr als gewöhnungsbedürftiger, teilweise nervender Titel und wohl nicht für alle Ohren geeignet.
Dafür gibt es zum Abschluss nochmals erstklassigen, lockeren Texas Country zu hören, der hier überwiegend akustisch gehalten ist und mit viel Fiddle, Dobro und Bajo einen überschaubaren, schön erdigen und puren Country Sound bietet.
Als Hidden Track gibt es sogar noch ein paar Medleys auf die Ohren, die nur mit Akustikgitarre und Harmonika begleitet werden, wobei gerade letzteres Instrument zuweilen aber ziemlich stark an den Nerven kratzt.
Fazit:
Waschechte Pure Country Musik ohne unnötigen Firlefanz, ein Album das hervorragend produziert wurde und einen sehr geschlossenen Eindruck hinterlässt. Eine CD, bei der die klassischen Instrumente der Country Musik noch eine herausragende Rolle spielen und hier völlig unbeschwert aufspielen können. Mit Jason Allen präsentiert sich ein junger Country Künstler, der diese Musik glaubwürdig und überzeugend an den Mann bringt und mit seiner sympathischen Gesangsstimme punkten kann. Mit ihm hat D-Records neben Jamie Richards ein weiteres Ass im Ärmel wenn es darum geht, hochwertige Real Country Musik zu präsentieren.
GeraldH
Trackliste |
1 | Make up your mind | 2:24 |
2 | Costin' to stay in Austin | 2:02 |
3 | John Boat Blues | 4:02 |
4 | Must have been meant to be | 3:32 |
5 | Chicken Pluckin' | 2:48 |
6 | My favorite song | 3:49 |
7 | Hold'em up | 3:08 |
8 | Your heart turned left | 2:24 |
9 | Everything but the words | 3:31 |
10 | Your love 3:26 |
11 | Devil's destiny | 3:28 |
12 | Wouldn't it be nice | 3:19 |
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Besetzung |
Dan Dreeben - Drums Al Quaid - Bass Tommy Detamore - Steel Guitar, Electric Guitar, Acoustic Guitar, Bartitone, Guitar, Six String Bass Guitar, Dobro, Banjo Ronnie Huckaby - Piano Bobby Flores - Fiddle, Mandolin, Gut-String Guitar, Background Vocals Chris Rybak - Accordion Jason Allen - Lead Vocals, Acoustic & Electric Guitar Clay Blaker - Acoustic Guitar Andrew Sattinger - Harmonica
Producer: Tommy Detamore Executive Producer: Wes Daily
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