Gävle ist eine Kleinstadt etwas nördlich von Stockholm, eigentlich ganz liebenswert, aber man muss da nicht unbedingt gewesen sein. Vor zwei Jahren hatten genau dort fünf Jungs die Idee Musik zu machen, die so ziemlich jedem mächtig auf die Nerven geht. Die Idee war super! Denn das klappt richtig gut mit dem Krach. Die Schweden hauen auf Kill The Autopilot 11 Songs in weniger als 22 Minuten raus. Das absolut stressige Chaos wird in der Mitte nur vom ruhigen „Let Sleeping Ghosts Lie“ unterbrochen. Sonst gibt’s nichts als unlogische Songstrukturen, hektische Gitarrenlinien, derbe angepisstes Geschrei und extrem penetrantes Synthie-Gequietsche. Von Willkür zu sprechen wäre allerdings völlig falsch, eher von quälender Anti-Ästhetik. Es ist in dem Sinne keine Freude The Grizzly Twister anzuhören, aber unheimlich spannend und fordernd. So sollte Musik doch eigentlich sein. Die Texte sind sehr direkt rausgerotzt und passen genau zu dem was die Band musikalisch darbietet.
Die Schublade The Locust darf man in diesem Falle sehr gerne aufziehen. Grizzly Twister machen zeitgemäßen Chaos-Hardcore nordischer Prägung auf hohem Niveau. Ich hätte tierisch Lust mir das Ganze mal live um die Ohren knallen zu lassen.
Kevin Kirchenbauer
Trackliste
1. X20168 2. Kill The Autopilot 3. Ambulance 4. Kiss Me, I Am A Firecracker 5. Revolver/Revolver 6. Let Sleeping Ghosts Lie 7. Mentir 8. Insects 9. Re-Wind Pass By 10. Cellardoor 11. Graves For The Undead
Besetzung
Fredrik Pettersson – Gitarre Joakim Winlöf – Bass Tobias Walldén – Schlagzeug Johan Nyström – Syntheziser Jonas A. Holmberg – Gesang