Lack of Limits
Out of the Ashes
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Lack of Limits heißt Mangel an Begrenzung. Im Falle der norddeutschen Folkies ist dieser Mangel allerdings alles andere als negativ. Das wavige “Each Generation" hat z.B. nur wenig mit Folk zu tun. Aber es wäre mehr als schade, wenn es durch strenge Grenzziehung vom Album gefallen wäre. Die eigenen Einflüsse benennt die Band so auch sehr weit gesteckt; Pferdenarr mit Didgeridoo, Straßenmusik, Ska, Polit-Songs, Jazz, Rock, Indianer, Folk und Heavy Metal werden im Band-Info aufgelistet.
Und so beginnt die CD auch nicht mit dem üblichen wilden Folkstanz, sondern mit einem ruhigen von der Geige getragenen Folksong, der aber immer noch zu viel Schwung für eine Ballade hat. Auch im Weiteren werden die üblichen Erwartungen enttäuscht. Die Flöte bei “30 Summers“ klingt eben nicht nach Jethro Tull. Als ob die Band schmunzelnd mit der „Enttäuschung“ der Hörer spielt, ertönt bei “Dear green place“ dann aber plötzlich ein mehr als vertrautes Riff und man sieht den „Locomotive Breath“ förmlich durch die Bahnhofshalle wehen. VIPS aus der härteren Ecke stehen als Referenz bereit, wenn zum Horror-Text “Unquiet Grace“ skycladsche Ausbrüche zu hören sind. Die wohl bewusst etwas überzogen dramatische Stimme bricht den Horror aber sofort wieder. Bierernst ist ganz sicher nicht das Ding dieser Truppe.
Um den Rahmen weiter zu spannen, sei auf den wavigen Hazel O’Connor-artigen Gesang bei “Each Generation „, hingewiesen, die Reggae-Rhythmen von “Hope“, das mit dem Akkordeon aber ganz schnell von der Karibik an die Waterkant geholt wird oder den Antikriegssong “First Bomb“ mit seinem bei “Sympathy fort he Devil“ geklauten HuHu-Chor.
Im Hintergrund bleibt der Folk, der sich natürlich auch immer wieder in den Vordergrund spielt, aber durchgehend erhalten. Celtisch klingt er für mich allerdings eher selten. Vor allem der offizielle Rausschmeißer, ein sehr langes Stück, das den Tag besinnlich bei den Fischerboten ausklingen zu lassen scheint, legt eine ganz andere Kategorie nahe: Nordic Folk oder Waterkant-Folk schiene mir angemessen.
Gefällt sehr gut. Ich bin sehr froh, dass ich die Band kontaktiert habe, nachdem ich im verschlafenen Gartow ein Konzertplakat im örtlichen Bioladen gesehen habe. Out of the Ashes ist zwar schon zwei Jahre alt, aber immer noch die aktuelle Studioscheibe. Die mittlerweile erschienen Live-CD besprechen wir im nächsten Monat.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | After the Fire | 3:21 |
2 | The Safety Dance | 2:41 |
3 | 30 Summers | 4:56 |
4 | Falling apart | 4:52 |
5 | Unquiet Grave | 4:32 |
6 | Each Generation | 4:53 |
7 | Cover me | 4:05 |
8 | Dear green Place | 5:26 |
9 | Hope | 4:03 |
10 | Le Renard | 3:25 |
11 | First Bomb | 4:36 |
12 | Golden Vanity | 7:11 |
13 | ungelisteter Instrumental-Bonus | 4:21 |
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Besetzung |
Marco Neumann (Voc, Bodhran, Tin-Whistle, Bone) Marcus Friedeberg (Voc, Git, Didgeridoo, Perc) Marc Prietzel (Dr, Perc, Piano) Eve Hase (Voc, Geige, Akkordeon, Bratsche, Sopran-Sax) Christian Jakober ( Voc, B, Mandoline, Git, Samples)
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