Asian Kung-Fu Generation
Kunkei M Five
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Die japanische Rockszene findet in westlichen Gefilden nur wenig Beachtung. Bekannt sind vor allem Hardrockbands wie X-Japan oder Dir En Grey, sogenannte Visual Kei Bands mit schrägen Outfits und noch schrägeren Frisuren. Aber auch außerhalb dieser Szene tut sich einiges, neben Bands wie The Pillows gelten Asian Kung-Fu Generation mittlerweile als Vorzeigeband des gepflegten Alternative Rock, auch wenn ihr Musikstil sehr schwer zu beschreiben ist. Ihr Album Kunkei M Five, das in einigen Ländern auch als Kimi Tsunagi Five M bekannt ist, macht eine Kategorisierung nicht einfacher. Zu hart für Pop, viel zu komplex für Punk.
Die Bandmitglieder von Asian Kung-Fu Generation stammen aus der Nähe der Metropole Tokyo, sind Mitte 20 und somit in einem modernen, stark an den Westen orientierten Japan aufgewachsen. Entprechend groß war natürlich auch der Einfluss westlicher Musik. Bevor die Band von Sony unter Vertrag genommen wurde erschien bereits ein Album mit durchgehend englischen Lyrics. Allerdings wirkte hier der starke japanische Akzent des Frontmanns Masafumi Gotou eher unfreiwillig komisch. Die Musik orientierte sich sehr stark an Bands wie Weezer, was sich auch noch auf ihrem Major Debüt Houkai Amplifier bemerkbar machte. Mit ihrem zweiten Album Kunkei M Five änderte sich auch der Stil der Band. Wie gesagt, eine Kategorisierung ist schwer, es ist einfach Asian Kung-Fu Generation.
Die Jungs hauen mächtig in die Saiten, "Mugen Glider" und "No Name" sind die einzig etwas ruhigen Songs, in denen die Band sich und dem Hörer mal eine Verschnaufpause gönnt. Wer glaubt Japaner könnten nicht rocken, wird hier eines besseren belehrt. Die Songs sind dennoch unglaublich melodiös, mit eingängigen Refrains, jeder Song klingt anders, also nicht der übliche Einheitsbrei, der von zwei oder drei Hits durchzogen wird, wie wir das von so vielen Bands kennen. Mit "N.G.S" hat man sogar eine typisch japanische Melodie in einer Rockversion eingespielt. Mit "Kimi To Iu Hana" wagt sich die Band auch mal in den Emo Bereich. Sänger Masafumi Gotou hat eine herausragende Stimme, seine "Screams" passen perfekt. Besonders hervorzuheben ist hier "Mirai No Hahen", großartig! Darüber hinaus entwickelt die Band überraschend komplexe Klangstrukturen, viele der Songs variieren bis zu sechs Mal und ergeben dennoch ein stimmiges Ganzes. Der Aufbau der einzelnen Stücke gestaltet sich dabei stets unterschiedlich.
Kunkei M Five ist ein intensives, druckvolles, abwechslungsreiches Album, das einfach Spaß macht. Kritikpunkte kann man hier kaum finden, viele westliche Bands könnten sich von Asian Kung-Fu Generation durchaus eine Scheibe abschneiden.
Alexander Koschny
Trackliste |
1 | Flashback! | 1:58 |
2 | Mirai No Hahen | 4:45 |
3 | Denpatou | 3:30 |
4 | Understand | 3:42 |
5 | Natsu No Hi, Zansou | 4:41 |
6 | Mugen Glider | 5:07 |
7 | Sono Wake Wo | 4:34 |
8 | N.G.S | 2:53 |
9 | Jihei Tansaku | 3:27 |
10 | E | 4:12 |
11 | Kimi To Iu Hana | 5:36 |
12 | No Name | 4:59 |
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Besetzung |
Masafumi Gotou -Vocals, Guitar Kensuke Kita - Guitar, Vocals Takahiro Yamada - Bass, Vocals Ichiji Kiyoshi - Drums
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