Dreyschok, A. (Krücker)
Romantische Klaviermusik
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Info |
Musikrichtung:
Romantik
VÖ: 28.06.2004
NCA / Naxos (CD (AD: 2003) / Best.Nr. 60132-215)
Gesamtspielzeit: 66:05
Internet:
NCA/Membran
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DER MEISTER DER OKTAVE
Sein virtuoses Können, vor allem die Beherrschung perfekter Fingertechnik in der linken Hand, machte Alexander Dreyschock (1818-1869) zu Lebzeiten berühmt. Als Konzertpianist feierte er große Erfolge. Sein Spiel galt indes eher als effektvoll, denn als tiefgründig. So schrieb Heinrich Heine in einer Konzertkritik: "Da an dem Abend seines Konzertes der Wind südwestlich war, so konnten Sie vielleicht in Augsburg die gewaltigen Klänge vernehmen; in solcher Entfernung ist ihre Wirkung gewiss eine angenehme. Hier jedoch, im Département de la Seine, berstet uns leicht das Trommelfell, wenn dieser Klavierschläger loswettert." Dreyschocks Kompositionen, musikalisch in der Nachfolge etwa Friedrich Kalkbrenners (1785-1849) stehend (hierzu NCA Best.Nr. 60109-215), dienten ihm dementsprechend vorrangig als Bravourstücke. Manche Anleihe aus Chopins stilistischem Arsenal ist da zu finden und noch manch anderes Versatzstück. Aus den an sich teils durchaus gefälligen Elementen und Themen gelang es Dreyschock indes kaum, ein großes Ganzes zu schaffen, ein Werk mit Entwicklungslinien und tieferer Empfindung. Seine Musik kommt daher weitgehend über die Oberflächlichkeit durchschnittlicher Salonmusik selten hinaus. Melodischer Einfallsreichtum, wie in der Suite "Soirée d´hiver", op. 92, ist dabei noch das Erfreulichste, mit dem die Musik zu überraschen vermag. Hohles "Geklingel", floskelhafte Wendungen begegnen uns hingegen weit öfter, so im "Le Chant du Combat", op. 84, oder in der Ballade A-Dur, op. 104. Die berühmten Effekte in der linken Hand bleiben auf eine ornamentale Funktion beschränkt und ohne eigenständige Wirkung bzw. Bedeutung.
Michael Krücker, der bei NCA schon zwei CDs mit romantischer Klaviermusik von Ignaz Moscheles und Friedrich Kalkbrenner vorgelegt hat, kann sich da pianistisch noch so ins Zeug legen: den Stücken ist wenig abzuringen, selbst auf einem so wohlklingenden, hörenswerten und dem virtuosen Charakter entgegenkommenden Instrument, wie dem Pianoforte von 1866 aus der Werkstatt Herz. Man muß Schumanns Kritik an Dreyschocks Werken ("Es ist uns seit langem so etwas Abgeschmacktes nicht vorgekommen. Welche Armuth an Phantasie (...))" nicht in aller Härte teilen, darf aber zumindest konstatieren, dass nicht alle Musik dem Vergessen entrissen werden muß.
Sven Kerkhoff
Trackliste |
1 Le Chant du Combat (Schlachtgesang) Des-Dur Op. 84 (1851) 4:50 2 Chanson sans paroles (La Bergeronnette) A-Dur Op. 14 (1841) à Mademois. Marie Iwanowsk 2:46 3 Impromptu en forme d’une Mazurka D-Dur Op. 91 (1852) 4:02 4 Nocturne F-Dur Op. 168 (1846) 2:50 5 La Source (Souvenir de Teplitz) As-Dur Op. 75 (1850) 2:57 6 Invitation à la Polka G-Dur Op. 73 (1848) 5:11 7-12 Soirée d’hiver Op. 92 (1853) Une Suite de 6 morceaux caractéristiques 21:50 13 Ballade A-Dur Op. 104 (1855) 4:29 14 Nocturne G-Dur Op. 102 (1854) 3:25 15 La Fontaine As-Dur Op. 96 (Romance) (1853) à son ami Ferdinand David 3:05 16 Rapsodie A-Dur Op. 37 (1846) à son ami J. B. Streicher 2:41 17 Morceau pathétique Es-Dur Op. 76 (1850) 7:15 |
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Besetzung |
Michael Krücker, Pianoforte (Herz 1866)
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