Das französische Progressive-Label Musea hat das Heer der Pink Floyd-Tribute-Scheiben um ein weiteres Exemplar ergänzt. Mit der Konzentration auf die drei Alben "Dark Side of the Moon" (Track 5,8,9,11), "Wish you were here" (2,4,10) und "The Wall" (1,3,6,7) komme ich gut klar. Damit sind meine drei Lieblingsscheiben von Floyd getroffen. Berücksichtigt wurden sie sehr gerecht mit fast auf die Minute genau 20 Minuten pro Album.
Das Line up der CD liest sich wie ein Who is Who der Rockmusik: Tommy Shaw (Styx), Chris Squire (Yes), Doug Pinnick (King?s X), Eric Singer (Kiss), Steve Lukather (Toto), Derek Sherinian (Dream Theater) und Tony Levin (King Crimson) stellen nur eine kleine Auswahl dar. Natürlih treten die gut 40 Mitwirkenden nicht als Rock-Big Band an. Mit wenigen Ausnahmen sind die Musiker nur auf je einem Stück zu hören. Wie bei derartigen Spitzenkönnern nicht anders zu erwarten, sind die Einspielungen erstklassig. Negative Ausnahmen sind "Run like Hell" und "Young Lust", die von den jeweiligen Vocalisten, Jason Scheff (Chicago) und Glenn Hughes (Deep Purple), schlicht zerschrieen werden.
Interpretiert wird fast sklavisch eng am Original. Und genau hier blinken meine Fragezeichen. "Was für ein Genuß wieder einmal den Klang der Kasse in Money" zu hören, die ätherische Gitarre von "Shine on you crazy Diamond" oder das berühmte Leitmotiv von "Another Brick in the Wall"," schwärmt der Pressetext. Recht hat er! Aber dazu greife ich mir die Orignale. Die hat ein anständiger Mensch nämlich im Regal stehen. Dazu brauche ich kein Tribute-Album. Eigentlich setzt nur die Interpretation von Money eigene Akzente - nicht zuletzt durch das faszinierende Saxophon von Edgar Winter.
Und eine Erbsenzählerei kann ich mir nicht verkneifen. Man darf ein Pink Floyd-Tribute einfach nicht "Pigs and Pyramids" nennen (noch dazu mit ?nem fliegenden Schwein auf dem Cover), wenn kein einziges Stück von "Animals" am Start ist. "Bricks and Pyramids" hätte es doch genauso getan.
Norbert von Fransecky
13 von 20 Punkte
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