Hätte mir jemand die CD einfach in die Hand gedrückt, und rate mal wer da ?n neues Soloalbum fabriziert hat, ich wäre etwas irritiert gewesen, aber hätte mit großer Wahrscheinlichkeit auf Eric Clapton getippt - und zwar sowohl von der Stimme, wie von der Gitarre her. Nach kurzer Überraschung über ein derartig ruhiges Album des Deep Purple-Recken, fällt mir das Gillan/Glover-Projekt ein, das seinerseits ebenfalls auf die Sanfte gepunktet hatte.
Richtig Rocken lässt Glover es eigentlich nur drei Mal ("My Turn" und "When it comes to you"). Ansonsten gibt es Blues- ("It?s only Life") Folk- ("The more I find") und Reggae-Anleihen ("Burn me up slowly", "What you don?t say), schöne Saxofon-Soli ("Beyond Emily") und ruhige Gitarrenstücke, bei denen man richtig schön hören kann, wie die Finger beim Barre-Griff, über die Bünde rutschen ("Nothing else").
Immer wieder klingt es - wie gesagt - nach Clapton; gelegentlich nach den Notting Hillbillies ("Queen of England"), Steely Dan ("Some Hope") und einmal dank der weiblichen Stimme nach Rosie Vela ("The Bargain Basement"), die vor Jahren mit "Black Velvet" einen Superhit hatte.
Engstirnige(!!!) Deep Purple-Fans dürften die einzigen sein, denen diese Scheibe wirklich keine Freude machen wird.
Prädikat: wertvoll und entspannt.
Norbert von Fransecky
16 von 20 Punkte
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