Der Name Mongouse wird wohl wenigen ein Begriff sein. Das sollte sich aber
hoffentlich bald ändern. Mongouse ist eine Stoner Rock Band, die aus der Nähe
von Pforzheim "aus den Tiefen des Schwarzwaldes" kommt. Das ist nicht unbedingt
der fruchtbarste Ort um als junge Band eine Chance zu bekommen - wenige Clubs
und eine kleine Szene, der keine große Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Martin (g/v), Ingo (d) und Fabian (b) haben es dennoch geschafft, sich einen
Kultfaktor zu erspielen. Vor Gigs müssen sie nicht mehr den Freundeskreis
abklappern und die Leute persönlich einladen. Konzerte des Trios sind zum
Selbstläufer geworden - und das aus gutem Grund! Sie sind musikalisch immer
wieder verblüffend ohne ihre Zugänglichkeit zu verlieren. Was technisch geboten
wird ist vor allem für andere Musiker ein Leckerbissen.
Martin ist einer der begabtesten Gitarristen im Umkreis, der zudem ein großes
Maß an Kreativität in die Wiege gelegt gekommen hat. Seinen Kollegen scheint er
oft als unerschöpfliche Quelle. Jetzt feilt er immer mehr daran, sein
Gesangspotenzial auszuschöpfen, was ihm sichtlich von Gig zu Gig besser gelingt.
Auch Ingo ist ein Ausnahmemusiker, am Schlagzeug sitzt er nun schon 20 Jahre.
Fabian ist der sich am meisten und beeindruckendsten verbessernde Teil der Band.
Stand er in der Anfangszeit noch stark im Schatten seines Saitenpartners
entwickelt er sich besser und besser an dem ihm anfangs noch mehr oder minder
unbekannten Instrument. Martin und Ingo sind Berufsmusiker, sie verdienen sich
ihr Geld als Musiklehrer.
Nach den zahlreichen lokalen Auftritten möchte man jetzt höher raus. Nach der EP
"Booze On Beta 6" ist nun ihr Debüt-Album "C'est ca" fertiggestellt. Mit ihm
hoffen sie sehr zuversichtlich auf einen Plattenvertrag. Zum Zwecke der
Selbstpromotion werden sie nun bundesweit auf Tour gehen. Und das sollte man als
Musikliebhaber nicht verpassen. Zum Beispiel in Hamburg werden sie zu sehen
sein.
Musik als Kunst steht als zentraler Punkt im Bandgefüge. Alle haben den Anspruch
als Band unverwechselbar zu sein, was ihre Zukunft angeht haben sie sehr
visionäre Ansätze. Sie wollen eben nicht nur irgendeine Band sein - sie sind
Mongouse. Und um das zu verstehen sollte man sich sie anschauen. Näheres erfährt
man auf ihrer Homepage www.mongouse.de wo man sich auch von ihrer Musik
überzeugen lassen kann.
Live heben sich die Jungs besonders durch ihre Videoshow ab, die ihre Musik als
solche visualisiert ohne von ihr abzulenken. Es werden Sequenzen
aneinandergeschnitten, die selbstverständlich die einzelnen Parts untermalen und
hervorheben. Auch die Breaks und Wechsel sind sehr gut aufeinander abgestimmt,
was zu einem nahezu perfektem Timing führt. Bilder und Töne miteinander zu
verbinden und verschmelzen zu lassen ist schon seit jeher ein eindrucksvolles
Mittel gewesen. Mongouse prägt sich so tief in die Psyche des Zuschauers ein und
fesselt ihn. Die Ideen werden stark davon beeinflusst, dass Martin sich Melodien
auch verbildlicht merkt und diese dann am Instrument entschlüsselt.
Besonders bemerkenswert ist auch, dass die Jungs im November auch schon im Kino
sein werden. Eigens zu einem Kurzfilm werden sie eine Filmmusik gestalten, die
den Stummfilm zum Leben erwecken wird. Wieder diese künstlerisch wichtige
Symbiose aus Bild und Ton.
Als Vorbilder bzw. Einflüsse fallen Namen wie die Red Hot Chili Peppers, Fu
Manchu, Queens Of The Stone Age oder speziell auch gesanglich Mike Patton. Die
Verbindungen sollte man aber nicht als Kategorisierung ihres Stils verstehen. Es
geht hier viel mehr um eine geistige Gemeinsamkeit des Musikalisch-visionären,
der Unberechenbarkeit, der Vielfalt und der Kunst in musikalischer
Ausdrucksform!
Kevin Kirchenbauer