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Metal-Invasion-Festival in Coburg
 

Am 05. Oktober machten wir uns auf den Weg nach Coburg um dem "Metal-Invasion"-Festival beizuwohnen. Der Veranstalter hatte ein interessantes Paket mit jungen, hoffnungsvollen Bands zusammengeschnürt, das fast alle Spielarten des Metals abdeckte und so war gute Unterhaltung für jeden anwesenden Metalmaniac natürlich garantiert.

Als recht kultig stellte sich auch die Location für diesen Event heraus, den das "Gag" ist eine grosse, nett eingerichtete Kneipe in deren Mitte sich eine Bar befindet, die sich über fast die gesamte Fläche des Ladens erstreckt, was den Vorteil hatte das man zwar immer schnell an sein bevorzugtes Erfrischungsgetränk kam, aber aus dem selben Grund leider nur Platz für ca. zwei-drei "Reihen" Fans vor der Bühne vorhanden war. Naja, saufen ist ja auch was schönes ...

Wie man an diesem Ereignis sehen kann ist auch ein Festival dieser nicht allzu fulminanten Grössenordnung vor Absagen nicht sicher und so mussten die Grind-Metaller MAGGOT SHOES ihren Gig in Coburg canceln, da nach unseren Informationen ein lukrativerer Auslandsauftritt dazwischenkam. Auch deren angekündigter Ersatz DEATH BY DREAMING, die sich dem Melodic-Deathmetal verschrieben haben, hatten ihren Auftritt aus krankheitsbedingten Gründen abgesagt und so durften CONDEMNED TO SUFFER den Abend eröffnen.

Mir ein Urteil über die Leistungs der Jungs zu bilden würde wohl meine journalistische Seriösität in Frage stellen, den das was ich von der Band hörte waren eigentlich nur die Hintergrundmusik bei einem Handygespräch, als ich einen bereits vor Ort weilenden Bekannten nach dem Weg in das Gebäude mit der riesigen Bar fragte. Was aber da meinen Anruf versüsste, haute mich nicht gerade vom Hocker um es vorsichtig auszudrücken.

Rechtzeitig zu ENCRYPTION trafen wir dann doch noch am Ort des Geschehens ein, beendeten unsere Irrfahrt durch das nächtliche Frankenstädtchen Coburg und das war gut so. Die Jungs aus Neustadt/Aisch spielten technisch versierten Melodic Powertrash etwa im Stil der Children of Bodom bzw. alten Sentenced, ausser dass auf das genreübliche Extrem-Gegrunze löblicherweise verzichtet wurde, was dem Schaffen der Truppe einen eigenen Stempel aufdrückte. Neben dem gelungenen Heavy-Gesang des Frontmannes (An dem unser Norbert was im CD-Review zu mäkeln hatte. Noch nie Cannibal Corpse gehört, Kollege? - Das macht tierisch Angst ! Anm.d.Autors), der optisch rüberkam wie ein Zwillingsbruder von Edguy`s Tobias Sammet, muss man vor allem dem anspruchsvollen Riffing der Instrumentalabteilung Respekt zollen, das Melodie und Härte in ihren Kompositionen zu einer Einheit veschmelzen lies. Das interessante Eigenmaterial verfeinerte die Band mit einer heftigen Coverversion des allseits bekannten "Final Countdown" von Europe und man konnte schon jetzt mit ruhigem Gewissen sagen, das Encryption das Highlight dieses Abends darstellten, nicht nur weil sich die Jungs wohl als eine der wenigen Bands dieses Planeten einen eigenen Luftgitarrespieler als festes Bandmitglied leisten konnten. Gruss an den Typ im Soilworkshirt...

Ihr steht auf Iced Earth, Iron Maiden und die alten Sachen von Megadeth ? Dann sind DEADLY SLEEP wohl genau das Richtige für euch, den die Lokalmatadoren vereinen den Sound dieser Bands zu ihrem persönlichen Stil. Wie der blonde Gitarrist im Vorfeld schon äusserte, konnten sie natürlich nicht mit ihren Vorgängern mithalten, denoch begeisterten die Jungs das Publikum mit gut strukturierten, abwechslungsreichen "Depressive Powermetal", wie die Musik der Band offiziell getauft wurde. Variabel waren auch die Vocals vom Sänger der Truppe, der mit seinem modischen Kurzhaarschnitt wohl eher zu Subseven und Co. gepasst hätte, was auch teilweise der kleine Schwachpunkt der Live-Performance war, da er die agressiven und hohen Töne zwar sicher traf, beim melodischen Gesang jedoch seine liebe Mühe hatte. Dieses Manko wurde aber durch die sichtbare Motivation der Combo mehr als ausgeglichen und mit der 9 1/2-Minuten langen Zugabe begab man sich schon fast in progressive Gefilde. Auch für Deadly Sleep geht der Daumen eindeutig nach oben und den wohlwollenden Applaus des Publiums haben sich die Coburger redlich verdient.

Zum Abschluss dieses Abends der harten Klänge durften TO THE SEVEN aus meiner Heimatstadt Würzburg die Bühne entern. Mit der lustigen Formulierung "Black-,Death-& Trashmetal" wurden die Domstädter angekündigt, wobei die Ansage vom Frontmann des dunklen Haufens wohl eher den Tatsachen entsprach, den besser als "Apokalyptic Blackmetal" kann man die Musik der Unterfranken wohl nicht beschreiben. Das "Gag" leerte sich langsam und die härtesten der Harten drängten nach vorne und feierten die Band dafür umso frenetischer ab. Das nicht mehr soviele Besucher anwesend waren, lag wohl eher an der vorgerückten Uhrzeit, als an den musikalischen Fähigkeiten der Jungs, den die dargebotenen Songs waren weder stumpf noch primitiv, sondern präsentierte die Band für dieses Genre musikalisch recht anspruchsvoll ihre Visionen vom Ende unseres schönen Planeten. Nach diesem Reigen Weltuntergangsstimmung endete die Metalinvasion und jeder der beteiligten Bands kann ohne weiteres das Potential für höhere Aufgaben bescheinigt werden. Ein besonderes Lob geht natürlich an den Veranstalter, der frischen, talentierten Bands eine Chance gibt sich in einem würdigen Rahmen für höhere Aufgaben zu empfehlen. Weiter so und STAY METAL !

Manuel Liebler

Internet:
www.godsofnoise.de
www.encryption-web.de
www.totheseven.de

 

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