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Saviour Machine - Legend Part III:I
(Massacre/ Connected)
Gothic Metal

 

Es ist wirklich ein Monumentalwerk, an dem Saviour Machine nun schon über sechs Jahre arbeiten. Mit "Legend Part III:I" erscheint der dritte Teil einer umfassenden Vertonung der Offenbarung, des letzten und mysteriösesten Buches der Bibel. Und die Eins hinterm Komma zeigt, dass Mastermind Eric Clayton sich durchgesetzt hat. "Legend Teil drei erscheint als Doppel-CD," hatte er mir nach Erscheinen von Teil Zwei gesagt. Der Massacre-Promoter winkte damals ab. Das seien überzogene Vorstellung. Clayton solle mal auf dem Teppich bleiben, erklärte er mir sinngemäß. Nun ist es zwar keine Doppel-CD geworden. Aber vom Umfang machen zwei Solo-CDs keinen Unterschied. Wer die bisherigen SM-CDs kennt, weiß, dass auch Legend III:II erst kurz vor der 80-Minuten-Marke ins Ziel kommen wird. Insgesamt stellt die Vertonung der Offenbarung damit auch Monumentalwerke der Klassik, wie z.B. den Messias von Händel, locker in den Schatten. Über fünf Stunden Gesamtspielzeit werden Anfang 2002 zusammengekommen sein, wenn Teil III:II planmäßig erscheinen sollte.

"Legend Part III:I" ist, so meint die Plattenfirma, erheblich härter und songorientierter als die beiden Vorgänger. Es sei damit das bisher stärkste Album der Trilogie und könne an die Meisterwerke "I" und "II" anknüpfen. Damit wird indirekt einer der großen Schwächen der bisherigen Legend-Alben angesprochen. Das majestätische Pathos von Saviour Machine und Sänger Eric Clayton bietet einfach nicht genug Abwechslung. Bei 80-Minuten-Alben stellt das eine gehörige Geduldsprobe dar. Die Verpflichtung des Gitarristen Carljohan Grimmark (Narnia) und des Produzenten Michel Wagner (u.a. Scorpions und Accept) führen zwar tatsächlich zu einer gewissen Steigerung des Druckes, können das Problem aber nicht grundsätzlich lösen. Es wäre gut gewesen, den einen oder anderen Gastsänger an Bord zu holen. Die vielen handelnden Personen in der Offenbarung hätten dafür reichlich Gelegenheit gegeben.

Vor allem ist aber von der behauptete Songorientierung kaum etwas zu spüren. Irgend etwas, das den Übernummern "Carnival of Souls", "Jesus Christ" oder "Enter the Idol" von "I" und "II" das Wasser reichen könnte, ist auf "Legend Part III:I" jedenfalls nicht zu finden. Daran ändern auch die Anspieltips ""The Locusts" un "The Plague and the Darkness" nichts.

Elf Punkte plus eine Sonderpunkt für den Mut und die Ausdauer an dem Mammutprojekt festzuhalten - mehr ist nicht drin. Ich bin auf Teil III:II gespannt. Nach dem "End of the Age", mit dem III:I endet, müsste darin ja vor allem das neue Jerusalem Thema sein. Vielleicht eine Option für etwas ganz Neues?

Norbert von Fransecky

12 von 20 Punkten

www.massacre-records.com
 

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