Wenn man sich das Booklet des Debütalbums von Stone The Crow so anschaut,
könnte einem leicht die Idee kommen, dass es sich wieder um eine dieser
zusammengecasteten Teeniebands handelt. Doch weit gefehlt, die vier
Schwabenjungs Marc, Hilli, Tom und Kai ziehen den Hörer auf "Daylight" eher
weg von dem Einerlei der Popproduzenten, entführen ihn an einen Ort, wo Musik
noch einfach nur eine dreiviertel Stunde unterhalten und dem Ohr schmeicheln
soll.
Genau diesen Ort beschreiben STC wohl im Opener "Foreign Land",
welcher beispielhaft für die ganze CD ist: Gefühlvoller Gesang zu einfach
gestrickten Melodien mit Ohrwurmqualitäten und viel Elektronik zu sanfteren
Rockklängen. Im Endeffekt klingt diese Konstellation, als ob die Band den
80ern entflohen wäre. Auch textlich kann man einen solchen Zeitsprung
beobachten, STC haben die uralte Kunst des Geschichtenerzählens anscheinend
wiederentdeckt und bedienen sich ihrer zum Beispiel in "Another One", einer
etwas schnelleren und härteren Raumfahrerhymne. Aber auch in den
zahlreich vorhandenen Liebesliedern wie "His flesh began to creep" kommt
diese Gabe gut zur Geltung.
Leider geht die Anfangs beschriebene Reise ins Land der guten Musik viel
zu schnell zuende, so dass man sich, schneller als einem lieb ist, im Outro
und damit "All at home" wiederfindet.
MacMende
18 von 20 Punkte