Das Cover hat mich erstenmal ratlos gemacht. Zum einen sehe ich da eine Gitarre, die Modell für das Cover von Dire Straits´ "Brothers in Arms" gestanden haben könnte; zum anderen einen Typen im gestreiften Strickpollunder, der mich an Hannes Wader oder "Reinhard Mey am Wochenende" erinnert. Musikalisch trifft weder das eine, noch - glücklicherweise - das andere zu, aber die Verwirrung bleibt.
Die ganze CD dreht sich um einen Mann (sprich: seine Stimme) und seine Gitarre. Ein weiterer roter Faden ist schwer zu erkennen. Mal schmeichelt sich Watta mit sanfter Stimme ein und erinnert an Chris Isaac, dann rockt er stärker los, versucht sich auch mal in jazzigen Gefilden. Dabei versucht er entsprechend mit seiner Stimme zu variieren. Manchmal klappt es, manchmal überfordert er sich hoffnungslos. Dann wäre ein zweiter Sänger dringend angesagt.
Spiritual ist sicher kein Flop, aber die Scheibe eines Künstlers, der noch nach seiner Identität sucht (oder dem diese schlichtweg egal ist!). Wer ruhigere Sachen von Tom Petty und Jackson Browne, oder bereits genannten Chris Isaac mag, und sich von der deutlich erkennbaren christlichen Botschaft Markus Wattas nicht abschrecken lässt, sollte mal in Spiritual hineinhören. Anspieltip: "Rain Rain Rain".
www.asaph.net
Norbert von Fransecky
12 von 20 Punkten