Fux, J. J. (Bernardini)
La corona d´Arianna
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Info |
Musikrichtung:
Barock
VÖ: 08.10.2023
(Arcana / Outhere / Note 1 / CD / 2022 / Artikelnr. A 548)
Gesamtspielzeit: 68:15
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Corona
Ein sinnfälliges Zusammentreffen - beim Styriarte Opernfestival 2022 musste ausgerechnet Johann Joseph Fux´ festliche, als imperiale Sommerunterhaltung der kaiserlichen Familie konzipierte Serenata "La corona d´Arianna" coronabedingt reichlich Federn lassen. Um die Aufführungs- und damit die Verweildauer pandemiegerecht zu verkürzen, wurden zahlreiche Nummern herausgestrichen. Das Geschehen, in welchem sich Venus als Kupplerin für zwei recht unterschiedliche Paare betätigt, läuft daher gewissermaßen in Zeitraffer ab. Chorische Einlagen folgen in ungewohnter Dichte, die virtuosen Arien prallen fast ungebremst aufeinander, zumal Dirigent Alfredo Bernardini, inzwischen eine feste Größe beim Grazer Festival, das musikalische Geschehen sehr zackig pointiert vorantreibt. Und siehe da: Die Kurzfassung tut der Sache eigentlich ganz gut. So bleibt das hier erstmals und in recht trockener Akustik eingespielte Werk trotz oder wegen seiner Prachtüberladung leidlich unterhaltsam bis kurzweilig.
In der Rolle der Venus muss Monica Piccinini sich erst warm singen, steigt dann aber mit Soprankollegin Carlotta Colombo beherzt in den Koloraturwettstreit ein. Als Teti überzeugt Altistin Marianne Beate Kielland, die der Figur eine überraschende, aber nicht unangemessen Ernsthaftigkeit verleiht. Bei den beiden Countertenören hat Meili Li gegenüber Rafal Tomkiewicz das Nachsehen.
Die Launigkeit der Interpretation würde sich allerdings mutmaßlich mit Bild besser vermitteln. Regisseur Adrian Schvarzstein verlegte die Handlung ins clownesk-mediterran angehauchte Discoambiente der 1970er-Jahre. Das mag kurios anmuten, dürfte aber dem Charakter des Werks als revuehaft leichte Unterhaltung durchaus gemäß sein.
Sven Kerkhoff
Trackliste |
La corona d´Arianna, K 317 - FuxWV II.2.20 |
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Besetzung |
Monica Piccinini, Carlotta Colombo: Sopran
Marianne Beate Kielland: Alt
Rafal Tomkiewicz, Meili Li: Countertenor
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