Trondheim Jazz Orchestra & Ole Morten Vågan
Plastic Wave
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Kaum ein Jahr ist nach der letzten Scheibe The Maxx vergangen, da legt das umtriebige Trondheim Jazz Orchestra ein neues Werk vor. Diesmal mit dem Basser Ole Morten Vågan, der das Material auch komponiert hat.
Und im Gegensatz zum doch sehr rockig und funkig, mitunter gar psychedelisch angelegtem Vorgänger kommt das Doppelalbum Plastic Wave ein gutes Stück experimenteller daher. Schon der Opener bietet auf seinen 9:31 Minuten bis auf wenige melodische Passagen Contemporary Jazz, aber vom Feinsten – bestens arrangiert und gespielt und ohne jede Überambition. Das folgende Stück, welches das Titelstück ist, kommt zunächst etwas zerfasert daher, bekommt dann jedoch ein paar Melodieeinschübe, mit sanften, melancholischen Klang taucht man zunächst zum Piano, den Streichern und dem zärtlich geschlagenen Schlagzeug ab, doch die Stimmen und irgendwas im Hintergrund lässt einen vermuten, dass der Schein hier trügt. Und so kommt es dann natürlich auch. Das Stück zieht zunächst an, die unterschwellige Kakophonie schwillt an, bis das Stück dann in sanften (!) Contemporary zerfällt.
Mir persönlich gefallen dann so ruhige, melancholische kleine Jazzstücke wie “Dismay On Ice“ oder das tatsächlich zickig wavige “After Math Rock“ besser, wenn das auch nicht heißt, dass diese frei von schrägen Contemporary-Einlagen wären, genausowenig heißt das natürlich, dass die langen Stücke schlecht sind, sie gehören ohne wenn und aber zum instrumental Besten, was das Genre zu bieten hat, aber für mich sind hier einfach viele Dinge schon ausgelotet und nicht mehr so überraschend.
Und dann gibt es ja noch CD 2. Diese verfolgt im Großen und Ganzen natürlich das gleiche Konzept, doch bietet sie zumeist etwas kürzere und melodischere Stücke. Gleich der Opener “Food Chain Reaction“ bietet eine sehnsüchtig schöne Melodie, die sich zwar immer wieder aus verschwimmenden und schrägen Klängen herausarbeiten muss, aber einfach nur schön ist. Nach zwei Minuten fällt dieses Stück dann in einen erneut sanften (Muss man das Post-Contemporary nennen?) Teil. Aber wie gesagt, im Grunde bleibt das Konzept gleich wie auf CD 1, und auch auf gleich hohem Niveau.
Insgesamt begeistert mich das Album jedoch bei weitem nicht so wie der Vorgänger, da dieser einfach zu großen Teilen richtig gut ins Ohr ging ohne auf Experimente zu verzichten. Vielleicht muss Plastic Wave aber einfach nur wachsen.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
CD 1
Fanfare 9:31
Plastic Wave 12:07
Critical Mass Distraction 12:13
Dismay On Ice 3:59
AfterMath Rock 6:29
CD 2
Food Chain Reaction 6:17
Pickaboogaloo 11:46
Dismay Redux 7:05
Soil Survivors 4:34
Eldhinger 9:07 |
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Besetzung |
Alto Saxophone: Signe Emmeluth
Baritone Saxophone, Saxophone, Clarinet: Eirik Hegdal
Bass: Ole Morten Vågan
Cello: Marianne Baudouin Lie
Composed: Ole Morten Vågan
Drums: Gard Nilssen, Håkon Mjåset Johansen
Piano – Oscar Grönberg
Producer: MNJ*, Ole Morten Vågan
Tenor Saxophone, Bass Clarinet: Espen Reinertsen
Tenor Saxophone, Clarinet: Kjetil Møster
Trombone: Øyvind Brække
Trumpet: Eivind Lønning
Violin: Ola Kvernberg
Voice: Sofia Jernberg
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