Anderson East
Maybe We Never Die
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Der aus Alabama stammende Anderson East, mit richtigem Namen Michael Cameron Anderson, lebt in Nashville. Großvater war Prediger, Vater sang im Kirchenchor und Mutter war Pianistin in der Kirche. Insofern war er musikalisch "vorbelastet".
Die eigene Karriere startete im Jahre 2009, als er ein Album mit Namen "Closing Credits" selbst veröffentlichte, damals unter dem Namen Mike Anderson. Als Anderson East erschien dann das Debüt "Flowers Of The Broken Hearted im Jahre 2012, erneut privat veröffentlicht. Das erste Album für ein Major-Label war 2015, mit Namen "Delilah", für Low Country Sound, einem Label von Elektra. Und dort erschien nun auch Maybe We Never Die, als dritte Veröffentlichung auf dem Label.
Und dieser Veröffentlichung birgt so manche Überraschung in sich. Die einst eingeschlagene Richtung hin zum Rhythm & Blues hat sich vertieft und erweitert. Ist auch der Titelsong noch in diesem groovenden Memphis-Soul-Sound verhaftet, der Protagonist singt hier den Refrain im Falsett-Modus und gestaltet seinen Gesang sehr einfühlsam, und strahlt durch den Einsatz der Orgel noch eine kirchliche Stimmung durch den Raum, so vertieft sich das Soul-Feeling beim zweiten Song noch einmal, allerdings nun in eine andere Richtung. Das trägt Spuren von Simply Red, und deutet ein wenig in die Smooth-Soul-Richtung der Siebziger, hier allenfalls Retro-Soul.
"Madelyn" wirkt nun recht künstlich, das Programming und das Klatschen zeigen zwar erneut in Richtung Simply Red, verbreiten aber gleichzeitig ein wenig Stimmung eines späten Marvin Gaye's. "Drugs" erinnert mich an Stevie Wonder, der Falsetto-Gesang steht hier im Vordergrund, das atmet das Disko-Feeling von "Saturday Night Fever".
Und so wechseln sich Songs, die natürlich wirken und solche, die künstlich wirken, ab. "I Hate You" sehe ich als gefühlvolles und positives Beispiel, "Hood Of My Car" als gegenteiliges negatives Beispiel. Die elektronische programmierte Ausrichtung steht dem eigentlich gefühlvollem Song sehr im Wege, für mich der Flop der Platte. Auch "Falling" sollte lieber Platz finden auf einer mit klatschendem Rhythmen angereicherten Disco-Platte.
Dagegen wirkt die vom Piano geführte Ballade "Like Nothing Ever Happened" trotz elektronischer Zutaten recht schön, so wie auch "If You Really Love Me", mit echten Streichern angereichert, zu den angenehmen Songs der Platte zählen. Was letztlich allen Songs in positivem Sinne gemein ist, das ist der ausdrucksstarke und modulationsfähige Gesang des Protagonisten.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Maybe We Never Die
2 Lights On
3 Madelyn
4 Drugs
5 I Hate You
6 Hood of My Car
7 Falling
8 Jet Black Pontiac
9 Like Nothing Ever Happened
10 If You Really Love Me
11 Just You & I
12 Interstellar Outer Space
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Besetzung |
Anderson East (vocals, guitars, programming, background vocals, percussion, bass)
Nate Smith (drums, percussion)
Brian Allen (bass)
Philip Towns (Rhodes, Wurlitzer, organ, programming, synthesizer, shaker, mellotron, percussion, claps, gang vocals, piano, Moog bass, vocoder, sitar synthesizers)
Kristen Rogers (background vocals)
Trent Dabbs (background vocals, programming, bass)
Jason Eskridge (background vocals)
Whitney Coleman (background vocals)
David Angell (violin)
David Davidson (violin)
Carole Rabinowitz (cello)
Dave Cobb (drums, percussion, electric guitar, drum pad, fuzz bass, percussion pad)
Jay Buchanan (background vocals)
Nate Heffron (flute, saxophones, horn arrangements)
Ben Clark (trumpet, French horn)
Philip Smith (gang vocals)
James Lidell (synthesizers)
Mother Nature (crickets)
Chris Powell (drum kit)
Jake Mitchell (programming)
Lucie Silvas (background vocals)
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