Helena Davidsson
Aldrig lika konstig och ensam igen
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Und schon wieder muss ich mich der schwedischen Sprache widmen. Aldrig lika konstig och ensam igen, so lautet der Titel der schwedischen Künstlerin Helena Davidsson. Wenn der verwendete Übersetzer nicht lügt, dann heisst das wohl soviel wie "Nie wieder so fremd und allein". Nun, das klingt hoffnungsvoll mit dem zweiten Album der Protagonistin, produziert von dem mir von anderen, auch eigenen, Platten, des Gitarristen Henrik Cederblom, der im Übrigen auch hier mitspielt.
Wer des Schwedischen mächtig ist, kann frohlocken darüber, dass alle Texte im Booklet abgedruckt sind. Den Presseinformationen kann ich entnehmen, dass sich Helena Davidsson mit sehr naturbezogenen Themen beschäftigt, seien es Betrachtungen über das Universum, über Bienen, Schwalben oder Fledermäusen, oder das Meer.
Nun, so belasse ich es mit den Betrachtungen über die Musik. Und die umfängt mich sogleich mit dem Titelsong, der eine sehr schöne und innige Stimmung verbreitet, allein durch die angenehme und mit warmen Timbre versehene Stimme. Umspielt wird sie von Musik, die ganz leicht und locker-lässig und völlig entspannt ist.
Ja, und diese Leichtigkeit zieht sich durch die ganze Platte, mal wird die Stimmung durch folkige Ausprägungen angereichert, mal spielt ein Hauch verspielter Jazz-Stimmung eine nuancierte Rolle. So swingt "Så längtar jag" angenehm und erinnert an alte Singer/Songwriter-Tugenden der Siebziger.
Um ein folkiges Beispiel zu nennen, lande ich bei "Välkommen blad", sehr fröhlich und auch wieder beschwingt und leichtgängig. Einen Mix von Folk und Jazz stellt das Arrangement von "Puman" dar. Perkussion und Saxofon leiten ein, der akustische Bass setzt ein, ergänzt das Jazzfeeling, und bisher ist es der für mich wirklich interessanteste Song, und das nicht nur, weil es mich als Jazz-Freund besonders anspricht. Ich sehe es hier so, dass die verschiedenen Elemente und Ausprägungen der Musik in diesem Song perfekt eingefangen wurden. Ach - gern hätte ich eine ganze Platte in diesem Stil!
Und so frohlocke ich, dass bereits mit "Stormen" der nächste Song in dieser Art vorgestellt wird. Besonders hervorzuheben sind hier die Saxofonistin Lisen Rylander Löve mit ihrem sehr ausdrucksstarkem Spiel, und der Pianist Stefan Wingefors.
Nach dem lyrischen "Haven rullar" mit dem prägnant knackigen Basslauf erwartet mich noch eine Überraschung, ein nicht aufgeführter Bonus-Track. Hier liefert die Band ein weiteres Beispiel ihres Könnens ab. Im Kern wird hier Blues präsentiert, in ein jazziges Gewand gepackt und, mit beiden Genres ausgekleidet, ein Song präsentiert, der mehr im Mittelpunkt stehen sollte, als nur als Bonustrack als "unter ferner liefen" zu agieren.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Aldrig lika konstig och ensam
2 Det måste hända något stort
3 Så längtar jag
4 Välkommen blad
5 Puman
6 Stormen
7 Svala, fladdermus
8 Haven rullar
plus Bonus-Track |
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Besetzung |
Helena Davidsson (vocal)
Henrik Cederblom (guitars, bass)
Olle Linder (vocal, bass, drums, guitar)
Stefan Wingefors (piano, accordion)
Lisen Rylander Löve (saxophone)
Jon Fält (drums)
Patrick Rydman (vocals, percussion, cajon)
Harriet Ohlsson (vocal)
Lotta Sjölin Cederblom (vocal)
Katarina Heed (vocal)
Robert Biggles Sohlberg (vocals - #8)
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