Wenn ich das Easy Star Label auf einer CD sehe, baue ich eine klare Erwartungshaltung in der Richtung auf, dass ich mich vor allem frage, wie viel traditioneller Reggae in der Dub Produktion wohl noch vorhanden ist.
Auf der anderen Seite werden Passafire von Soulfire Artists promotete, die den Reggae gerne weit in den Latino- oder Ethno-Bereich ausbauen.
Passafire gehen da noch einen deutlichen Schritt weiter. Bevor nach etwa 30 Sekunden tatsächlich ein sanfter Reggae Groove Einzug hält, macht „Wheels of Steel“ seinem wilden Namen alle Ehre. Der Reggae wird dann deutlich melodischer fortgeführt, als dass in dem Rhythmus-lastigen Genre üblich ist. Das kräftig Rockende kocht am Ende noch einmal heftig wieder auf. „Finding me“ ist dann ein äußerst gelungener Mix aus schmissig relaxtem Brit-Pop mit Reggae im Background. „Out of Sight“ leistet sich nur in einem kurzen Zwischenspiel einen Moment der Ruhe. Ansonsten dominiert ein fiebriger Reggae auf einer energisch nach vorne laufenden Basis.
Zum Abschluss gibt es dann noch mal eine schöne Brit-Pop Nummer.
Was sich beim Nachlesen recht disparat anhört, hat einen klaren roten Faden und ist eine der schönsten und scheuklappenfreisten Veröffentlichungen, die ich den letzten Monaten auf dem Tisch hatte.