Jeff Denson Quartet
Concentric Circles
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“Life in the 21st century is one of constant motion“, so schreibt der Bassist Jeff Denson im Begleittext zu seiner neuen CD, der mittlerweile fünften Veröffentlichung des Künstlers.
Denson, geboren am 20. Dezember 1976 in Arlington, Virginia, versucht mit seiner Musik offensichtlich, diese ständige Bewegung, diese Unruhe des Lebens in diesem Jahrhundert darzustellen.
Waren die vorherigen Platten von ganz anderer Art, sowohl von freien Improvisationen geprägt als auch mit einem Tribut an Lennie Tristano und Lee Konitz sowie ein an Gospel orientiertem Album, so ist diese Musik hinsichtlich der Kompositionen wieder sehr gebündelt, in der Tradition des Jazz, aber verbunden mit dem Einlassen auf fusionierende Elemente. Dabei stellt er ein ganz besonderes Instrument in den Fokus, das Fagott, ein im Jazz nicht so häufig verwendetes Instrument. Nun, interessant ist es, wie Bass und Bassoon miteinander verschmelzen und sich trefflich ergänzen, man lausche hierzu bitte einmal “Thought That Lingers“.
Auf zwei Titeln singt Denson zudem, bei “Wishing Well” zuerst, dann noch einmal auf “Once the Door Opens”, beide Male sehr empfindsam vorgetragen.
Eigentlich stellt diese Formation die Verbindung zweier verschiedener Bands des Musikers dar, besteht sie doch aus Mitspielern des Jeff Denson Trios und von Electreo.
“City Life on Trains“, das Auftaktstück, erinnert mich an die Komplexität einiger Platten des Jazz Rocks der frühen Siebziger, vor Allem sehr an die Musik von Soft Machine. Sehr lebhaft gespielt, mag hier die Umsetzung des Lebens in der Großstadt in Verbindung mit der Nutzung von Zügen, hier wohl: U-Bahnen, gut gelungen sein.
“Time Waits for No One“ hingegen ist ruhiger und leicht melancholisch gar, und gerade hier ist es das Fagott, dass diese Stimmung stark unterstreicht. “Circle“ ist mit seiner swingenden Ausrichtung sehr stark am Jazz orientiert und mit einem gestrichenen Bass-Solo werden wir mit einer Version von
“I’ve Got It Bad” verabschiedet.
Insgesamt ist diese Musik recht ungewöhnlich, schwerlich in eine ganz bestimmte Schublade zu stecken, und das ist auch gut so, wird dadurch doch ausgedrückt, dass es noch Raum gibt für individuelle Entfaltung klanglicher Vorstellungen.
Und so hat es geklappt, verschiedene Elemente gekonnt zu vereinen, Jazz, kammermusikalische Momente, Improvisation und erkennbare Strukturen. Ja, diese Musik ist sehr anspruchsvoll, und alle Musiker sind es gemeinsam, die diesen Anspruch vollumfänglich erfüllen.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 City Life on Trains (3:49)
2 Anticipation (4:57)
3 A Thought That Lingers (5:22)
4 Wishing Well (5:22)
5 Look Before You Leap (4:13)
6 Time Waits for No One (5:37)
7 21st Century Blues (4:36)
8 Once the Door Opens (6:10)
9 Circle (5:04)
10 I Got It Bad (3:03)
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Besetzung |
Jeff Denson (double bass, vocals)
Paul Hanson (bassoon)
Dan Zemelman (piano)
Alan Hall (drums)
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