Mit welchen Erwartungen soll man an das Nachfolgealbum zu einem Meisterwerk herangehen?
Thresholds 2012er Album March Of Progress ist eines der besten Alben im Progressiv Metal Sektor und nun legen die Briten mit For The Journey den mit Spannung erwarteten Nachfolger vor. For The Journey ist die perfekte Fortsetzung des Sounds welchen wir von March Of Progress kennen. Wenn man etwas Kritik anbringen möchte, dann könnte man sagen, dass Threshold es sich einfach gemacht haben und strikt dem eingeschlagenen Weg gefolgt sind. Aber das ist Klagen auf verdammt hohen Niveau, denn mit For The Journey legen die Briten eines der stärksten Alben dieses Jahres vor.
“Watchtower On The Moon“ eröffnet das Album ausgeprägt rockig, die feinen Keyboards spinnen einen dichten Soundteppich und werden nach kurzer Zeit von den typischen Threshold Gitarrenriffs abgelöst. Über allem thront die phantastische Stimme von Damian Wilson, welcher noch besser in die Band integriert scheint.
Im Gegensatz zu anderen Threshold Alben findet man auf For The Journey viele kompakte Songs mit Laufzeiten zwischen vier und sechs Minuten. Die Ausnahme hierzu ist das überlange “The Box“. Hier allerdings lassen die Briten ihren progressiven Wurzeln mehr als deutlich durchscheinen. Der Song beginnt langsam und steigert sich im Mittelteil zu einem Reißer, welcher mit Tempowechseln und Gitarrenleads das Ohr erfreut. Zum Ende hin nehmen Threshold das Tempo wieder heraus.
“The Mystery Show“ zeigt das die Band auch in ruhigeren Gefilden schippern kann und dort ebenso überzeugt.
Weiterentwicklung findet auf For The Journey kaum statt, aber wenn die Band irgendwo zwischen den Attributen „genial“ und „supergenial“ musiziert, dann darf man sich auch ruhig fragen, wohin sich die Band überhaupt noch hin entwickeln soll!