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Stallion
Rise and Ride
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Retrosounds in allen Belangen sind so hip wie noch nie. Nicht nur im (Hard-)Rock-Bereich, sondern auch in Sachen Heavy Metal. Was in den 80ern peinlich war, ist jetzt wieder geil. Spandexhosen, Kutte, bunt statt schwarz - hell yeah! Dazu feiert die Szene bei Veranstaltungen wie dem Headbangers Open Air und dem Keep-it-true seine (alten) Helden und sich selbst.
Stallion entstammen auch diesem Umfeld. Wo die Jungs sonst im Publikum standen, rocken sie jetzt deftig selbst ab und die Szene bekommt leuchtende Augen. Als die damals noch als kleines Projekt gestartete Band kurz nach ihrer Gründung im letzten Jahr die Debüt-EP Mouting the World (natürlich stilecht auf Vinyl!) raus haute, wurde ziemlich gejubelt. Das Rezept: traditioneller Stahl mit jeder Menge jugendlicher Frische. Das funktionierte auch auf der Bühne prächtig (hier nachzulesen).
Die Schonzeit ist jetzt allerdings vorbei, denn kürzlich erschien das richtige Debütalbum Rise and Ride (dieses Mal auch auf CD). Stilistisch wagt man sich nicht allzu weit hinaus und bietet eigentlich ausschließlich folgende Kernkompetenzen: knackiges Riffing der Accept-Schule, hin und wieder deftige Speed-Attacken á la Riot in ihrer Tony-Moore-Phase und viel rockiger Charme, der an die jungen W.A.S.P. (abzüglich dem Blut- und Elternschreck-Image) erinnert. Kennt man alles - mag man auch.
Die Songs sind dabei recht straight gehalten und gehen damit ziemlich schnell ins Blut. Liegt wohl auch daran, dass alles recht vorhersehbar eingetütet wurde. Große Hymnen schreiben andere, doch irgendwie weiß die Chose doch zu gefallen. Besonders mit ein paar Atü auf dem Kessel und vor allem live kann man damit einiges reißen. „Rise and Ride“, „Canadian Steele“ oder „Wooden Horse“ heißen die Songs zum Fäusterecken. Allzu hohe Standards sollte man aber nicht anlegen, selbst wenn ein Titel wie „The Devils Never Sleeps“ etwas geschickteres Handwerk zur Schau stellt. Dafür nervt der gekünstelt hohe Gesang mit zunehmender Spielzeit immer mehr.
Zusammenfassend nur etwas für absolute Genre-Fans. Den Underground-Trubel muss man nicht unbedingt verstehen. Man kann sich aber trotzdem dran beteiligen, wenn man auf dieses Zeugs steht. Denn dass sich die Band selbst nicht so ernst nimmt ist ein Plus. Der Rezensent greift dann aber doch lieber zu den Klassikern.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Rise And Ride | 4:46 |
2 |
Wild Stallions | 4:12 |
3 |
Streets Of Sin | 4:37 |
4 |
Stigmatized | 3:54 |
5 |
Canadian Steele | 3:33 |
6 |
Bill To Pay | 4:22 |
7 |
Watch Out | 4:23 |
8 |
The Right One | 3:51 |
9 |
The Devil Never Sleeps | 5:12 |
10 |
Wooden Horse | 4:08 |
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Besetzung |
Pauly (Gesang)
Äxl (Gitarre)
Oli G. (Gitarre)
Nicki "Schnicki" (Bass)
Aaron (Schlagzeug)
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