Musik an sich


Reviews
John Allen

Sophomore


Info
Musikrichtung: Folk, Rock, Singer/Songwriter

VÖ: 29.08.2014

(Gunner Records)

Gesamtspielzeit: 43:41

Internet:

http://www.john-allen.de


John Allen also. Neben `North Alone` und `Zeki Min`meine große Hoffnung im Bereich der folkigen Songwriter mit Punkrockwurzeln im Norden. Auch wenn bärtige Männer in Karohemden und mit Akustikgitarren gerade im Trend sind, findet man da die großen Unterschiede schlicht und ergreifend in der Leidenschaft und im Versuch der meisten Musiker die Großen wie `Frank Turner` oder `Chuck Ragan` zu kopieren.

Natürlich wird nichts neu erfunden in dem Bereich, aber es gibt die Leute denen man diese „Sailor Tattoos“ und „Blue Jeans“ abnimmt und die, bei denen man sich fragt warum sie nicht einfach bei Songs über Dosenbier und 1.Mai-Demos bleiben. Und genau da finde ich die Highlights mit oben erwähnten Typen. Authentizität ist da wohl das Zauberwort.

Wenn dann wie bei John Allen auch noch die „Vom Fanboy zum Support“ bei `Frank Turner` dazu kommt, ist man mindestens gespannt.

Bisher habe ich ihn nur solo gehört und mir ist sofort die Stimme aufgefallen, die sich so „amerikanisch“ anhört. Nicht nach amerikanischen Punkrockbands, sondern nach `Tom Petty`.
Sehr gespannt habe ich mich also auf Sophomore und damit auf das zweite Album und das erste Album mit Band gestürzt.

Gleich die ersten Akkorde und die einsetzende Stimme bei „New Years Eve“ lassen einen Richtung Tresen rennen. Bei mir ein sehr gutes Zeichen! Auch wenn sich Stimme und Sound hier eher nach Folk in Richtung `Frank Turner` anhört, gefällt mir das Zusammenspiel mit Band sehr gut.

In „Home“ geht es gleich folkig weiter. Allerdings ist da wieder dieser „Tom Petty-Moment“. Und auch die Texte werden gleich melancholischer. „If you`re searching for a home, just go where your heart tell you to go“. Kitschig, aber genau das was man in diesen Songs hören will. Schön.

„Night Falls over Reno“ schließt dann genau da an. Und auch „Springtime“, was in der Soloversion neben „Broken Hearts“ mein Favorit war, lässt einen betroffen lächelnd in die Weltgeschichte gucken.

In „Blood Brothers“ wird es dann wieder sehr ruhig und die Stimmung zaubert jedem ein Lagerfeuer ins Wohnzimmer. „Whaterever happened, we fight against the Tide and we remain. Blood Brothers Side by Side“.

„Rock n Roll Romeos“ erinnert mich persönlich vom Sound wieder stark an `Gaslight Anthem` in besseren Zeiten. Musikalisch und vor allem textlich.

Insgesamt schließen sich die letzten vier Songs „Ìt`s raining every Day“, „Freedom“, „Lessons i have learned“ und „Famouse last Words“ in die Reihe mit ein, ohne jetzt noch weitere Ausbrüche nach oben oder unten zu bringen.

Textlich geht es auf dem gesamten Album eigentlich um die Themen Liebe, Freundschaft und immer wieder um das Herz. Unterstützt wird Allen hier bei den gefühlvollen Passagen von Klavier und Geige.

Was soll man da als in die Jahre gekommener Punkrocker schon sagen, außer „schönes Ding“! Mir hat es eingebracht das ich mich ärgere das einzige „Fullband Konzert“ zum Release in Hamburg nicht sehen zu können, da ich mehr als positiv überrascht bin und nun den bärtigen Brillenträger aus Hamburg auf jeden Fall weiter verfolgen werde.



Sven Hoppmann



Trackliste
1New Years Eve3:19
2 Home4:14
3 Night Falls Over Reno4:25
4 Springtime3:54
5 Blood Brothers5:53
6 Rock`n`Roll Romeos4:35
7 It`s Raining Every Day3:50
8 Freedom4:21
9 Lessons I Have Learned4:04
10 Famous Last Words5:06
Besetzung

John Allen


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