Gut, so kann man sich als Ahnungsloser manchmal täuschen. Eigentlich wollte ich dieses Dub werk eher mittelmäßig bis schlecht bewerten. Denn die 10 Tracks mit gerade mal 30 Minuten Laufzeit bieten eigentlich bis auf die typischen Dub-Beats nur wenig. Die raren melodischen Teile klingen kratzig und rau, und das psychedelische Feeling, welches ich an vielen anderen Dub Produkionen so mag, fehlt eigentlich gänzlich.
Die Basslinien sind dazu nicht so sauber und Magengruben erschütternd wie man es von heutigen Produktionen kennt. Dafür bekommt man jedoch in Gegenzug schöne Blaspassagen, die schon ein wenig den Finger Richtung Ska weisen. Aber insgesamt war ich zunächst nach den erstem Hördurchgang nicht so überzeugt und fand, das dies sehr alstbacken klingt.
Zum Glück habe ich dann jedoch noch mal recherchiert und rausgefunden das es sich bei diesem Album um eine Widerveröffentlichung eines alten Klassikers aus dem Jahr 1972 handelt und das es als das erste Dub Album Jamaikas gilt.
Unter diesen Umständen kann dieses Urteil natürlich nicht bestehen bleiben. Denn 1972 war diese Scheibe dann nun wirklich bahnbrechend und innovativ.
Und natürlich erklärt sich so auch der auf dem ersten Eindruck nicht so überragende Klang.
Somit haben wir am Ende die Widerveröffentlichung eines Kleinods, das den Genrefans nicht fehlen sollte. Trotzdem unterlasse ich in diesem Fall eine Bewertung.