Musik an sich


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Michel Godard

Monteverdi – a trace of grace


Info
Musikrichtung: alte Musik, Klassik, Jazz

VÖ: 13.09.2011

(Carpe Diem Records [CD-16286])

Gesamtspielzeit: 65:02

Internet:

http://www.carpediem-records.de


Monteverdi – a trace of grace ist nach De Profundis und dem fantastischen Le Concert Des Parfums die dritte CD, die von Michel Godard bei dem kleinen aber sehr feinen Label Carpe Diem Records erscheint. Und wieder handelt es sich um ein künstlerisch herausragendes Werk, das man nicht wirklich einordnen kann. Ist es alte Musik und Klassik oder doch Jazz oder ein Mischung bzw. ein Miteinander der verschiedenen Stile?

Nun, zunächst einmal sind da die Werke von Claudio Monteverdi die einen Rahmen bilden. Fantastisch interpretiert vom Early Baroque Trio (Guillemette Laurens, Fanny Paccoud, Bruno Helstroffer). Und dann gibt es die jazzige Seite mit den Kompositionen von Michel Godard und Steve Swallow die gemeisam mit Gavino Murgia ein Jazz Trio bilden. Und schließlich musizieren alle sechs Musiker gemeinsam und auf faszinierende Weise umschmeicheln sich Barock- und Jazz Trio, sie bewegen sich aufeinander zu und lassen schließlich ihre musikalischen Grenzen hinter sich, um miteinander zu verschmelzen und Musik zu gestalten.

Alle sechs beteiligten Musiker sind wahre Könner an ihren Instrumenten. Steve Swallos Bass ist pure Erhabenheit, Gavino Murgia kann mit dem Saxophon Klanglandschaften bilden (und mit seiner Stimme lautmalerisch faszinieren) und Michel Godard zählt nicht umsonst zu den besten Serpent-Spielern die es momentan gibt. Guillemette Laurens überzeugt mit ihrem klar intonierten und gefühlvollen Gesang, Fanny Pascoud spielt eindringliche Violinparts und schließlich ist da noch Bruno Helstroffer, ein überragender Meister der Theorbe und für mich derjenige, der gemeinsam mit Steve Swallow, die perfekte Grundlage für alle Mispieler liefert. Hier kommen sechs Könner zusammen, die an vier Tagen in der Abbaye de Noirlac (Bruère-Allichamps, France) ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten. Auch klanglich wieder ein Genuss. Die Atmosphäre wurde von Jonas Niederstadt wieder einmal perfekt eingefangen.

Monteverdi – a trace of grace ist ein Experiment, das dank der beteiligten Musiker auf faszinierende Weise gelungen ist. Diese CD sollte man sich nicht entgehen lassen. Höchste Empfehlung!



Ingo Andruschkewitsch



Trackliste
1L'incoronazione di Poppea: Act III Pur ti miro4:43
2 L'Abbesse2:09
3 Soyeusement8:03
4 A trace of grace5:36
5 Zefiro torna e di soavi accenti, SV 2516:14
6 Prelude in F major3:10
7 Roma7:28
8 Les effets de manches2:53
9 Pianto della Madona, SV 2888:45
10 Doppo il lamento4:45
11 Si dolce e'l tormento, SV 3323:30
12 Doppo il tormento4:20
13 L'incoronazione di Poppea: Act II Oblivion soave3:26
Besetzung

Michel Godard: Serpent, Bass
Guillemette Laurens: Mezzosopran
Gavino Murgia: Saxophon, Stimme
Fanny Paccoud: Violine
Bruno Helstroffer: Theorbe
Steve Swallow: Bass


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