Musik an sich


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Blues Lick

Da Deifisweg


Info
Musikrichtung: Bayerischer Mundart-Bluesrock

VÖ: 16.09.2011

(BSC Music / Rough Trade)

Gesamtspielzeit: 56:30

Internet:

http://www.blues-lick.de


Bayern und Blues, das ist eine Kombination, die viel besser nicht sein könnte, auch wenn so manches Nordlicht da vielleicht mit dem Kopf schütteln möchte. Sind doch die Bewohner des Landstrichs südlich des Weißwurschtäquators nicht selten genauso urwüchsig, grob und doch gefühlvoll wie diese Musikrichtung. Hier gibt es vielleicht nicht so viele Sümpfe wie im Süden der USA, doch zumindest klingt die Musik von Blues Lick und Band so. Man könnte der Meinung sein, dass der Herr den Blues bereits mit der Muttermilch aufgesogen hat, so original amerikanisch klingt das Ganze. Fetziger Boogie, geschmeidiges Fingerpicking und Slides, rauer Gesang, eine heiße Bluesharp oder auch mal ganz eindringlich in Balladenform - hier sind alle Zutaten für eine feine Blues(rock)sause vorhanden.

Doch die Sprache die ist zu 100 % Bayrisch. Lick singt seine geschickt gereimten Texte - eine Mischung von skurrilen Gestalten, Lokalkolorit und Huldigung seiner Lieblingsmusik - einfach so wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Und das macht die Musik wohl so bedingungslos authentisch, wie man so gerne sagt. Dem Mann nimmt man seine Geschichten einfach ab - auch wenn sie sehr gerne mit einem nicht nur leichten Augenzwinkern vorgetragen werden. Den ureigenen Charme kann man der Chose nicht absprechen.

Liebevoll eingespielt und spiellaunig präsentiert die Band die geradeaus nach vorne komponierten und ohne große Schnörkel versehenen Songs, die mal gelöst heiter und dann wieder nachdenklich um die Ecke biegen. Da groovt man unweigerlich mit. Obwohl Blues Lick seine stilistischen Grenzen eng gesteckt hat, sorgen doch kleine Variationen für Kurzweil. Gerade die melodischen und sparsamen Songwriterstücke am Ende sind Schuld daran, dass man Da Deifesweg in guter Erinnerung behält. Diese CD ist schon ein rostig schimmerndes Kleinod für Genreliebhaber - und diese müssen nicht unbedingt aus Bayern sein. Denn die musikalische Sprache ist schließlich universell. In diesem Sinn: „'S Leben wär' sinnlos und fad, wenn's kan Blues net gab!“



Mario Karl



Trackliste
1Lassts mi in Ruah5:26
2 Charly Zocker6:39
3 Schutterblues5:58
4 Wenn da Blues net war6:11
5 Da intergalaktische Blues4:16
6 Da Deifesweg7:13
7 Nur a Traum4:03
8 Ärger gsuacht6:34
9 Katzngoid3:49
10 Paula6:28
Besetzung

Helmut „Lick“ Licklederer (Gitarre und Gesang)
Matthias Inderst (Gitarre)
Bernhard Schönke (Bass)
Raimund Liebhaber (Schlagzeug)
Ferdl Eichner (Harp)


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