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Sabbath Bloody Sabbath: die unautorisierte Biografie einer Legende
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Sabbath Bloody Sabbath 1968-2011 ist die unautorisierte Biografie über Black Sabbath, die ursprünglich im Jahr 2006 erschienen ist, nun aber vom Autor Joel McIver bis ins Jahr 2011 ergänzt wurde und bei Bosworth in deutscher Übersetzung erscheint.
Joel McIver ist ein Journalist, der auf vielfältige Interviewquellen der gesamten Bandgeschichte zurückgreift und mit den wichtigsten Bandmitgliedern in den letzten Jahren selbst Interviews geführt hat. Allerdings nicht mit Ozzy Osbourne, Band-Mitbegründer und manchem vielleicht eher aus MTVs Fernsehserie ‚The Osbournes‘ bekannt. Dennoch bietet Joel McIver damit einen umfassenden Abriss der Bandgeschichte von den Anfängen bis heute, auch wenn man nichts wirklich Neues erfährt. Der Schwerpunkt liegt dabei eindeutig bei Ozzy Osbourne, dessen Solo-Karriere fast ausführlicher abgehandelt wird, wie die Karriere Black Sabbaths nach dessen Ausstieg.
Fragwürdig sind auch die Beurteilungen der einzelnen Veröffentlichungen der Band, bei denen vor allem die ersten fünf Platten der Originalbesetzung mit Ozzy Osbourne (Gesang), Tony Iommi (Gitarre), Geezer Butler (Bass) und Bill Ward (Drums) gut wegkommen. Für Joel McIver offensichtlich die einzig wahre Besetzung von Black Sabbath. Über manche Sänger der Bandgeschichte kann man wirklich streiten, aber Ausnahmesänger Ronnie James Dio (R.I.P.) oder auch Tony Martin und ihre Leistungen sollten nicht einfach so negativ abgetan werden. Das zeigt sich auch darin, dass das Bildmaterial je nur eine Aufnahme der beiden zeigt. Und auch in der Diskografie werden sie mit ihren Soloalben nicht berücksichtigt. Dagegen ist Ozzys Tochter Kelly Osbourne mit ihren Singles und Alben vertreten. Und diese haben hier nun wirklich nichts verloren.
Schade ist es auch, dass man für die Neuauflage nicht auch das letze Kapitel der Erstauflage aus dem Jahr 2006 überarbeitet hat. So wird hier auf fehlendes Material aufgrund des damaligen Redaktionsschlusses verwiesen. Das hätte man nun ergänzen können. Daneben sind auch viele Schreibfehler vorhanden, die man bei der Neuauflage hätte reduzieren können. Es stört dann sogar den Lesefluss, wenn ganze Wörter im Satz fehlen.
Sabbath Bloody Sabbath 1968-2011 ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits hat Joel McIver in einer Fleißarbeit viele Fakten und Interviews zusammengetragen, andererseits macht er zu wenig aus diesen Informationen und stürzt sich mit Vehemenz auf Ozzy Osbourne, dass die eigentliche Band manchmal zu kurz kommt. Für den Black Sabbath Anfänger sicherlich ein ordentliches Buch, für den langjährigen Fan aber kein Muss.
Ingo Andruschkewitsch
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