Jimmy Vaughan
Plays Blues, Ballads & Favorites
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Jimmy Vaughan gehört nicht zu den Musikern, die jedes Jahr ein neues Album raushauen, touren und sich an das nächste Album machen. Jimmy Vaughan Plays Blues, Ballads & Favorites ist gerade mal das dritte (oder sechste je nach Zählweise) Album seit seinem Debüt aus dem Jahr 1994 als Solokünstler und dennoch hat er schon lange Musikgeschichte geschrieben: mit den Fabulous Thunderbirds, mit seinem viel zu früh verstorbenen jüngern Bruder Stevie Ray Vaughan und mit vielen anderen Künstlern gemeinsam (u.a. Santana, Bob Dylan, B.B. King, Eric Clapton). Und mit knapp 60 Jahren scheint Jimmy Vaughan noch lange nicht ans Aufhören zu denken – und das ist auch gut so, denn was hier geboten wird ist klassischer Texas-Blues in seiner besten Variante.
Jimmy Vaughan hat sich eine Schar hochkarätiger Musiker aus Austin, Texas geschnappt um in lässiger Weise seine persönlichen Favoriten zu interpretieren. Dabei sind Songs von Little Richard, Jimmy Reed, Roy Milton und vielen anderen. Wer nun Hochgeschwindigkeitskabinettsstückchen an der Gitarre oder die Neuerfindung des Genres erwartet, wird vielleicht enttäuscht werden – aber mit dieser Erwartungshaltung sollte man an ein Jimmy Vaughan Album nicht herangehen. Schnörkellos und technisch auf allerhöchstem Niveau spielt sich Vaughan durch die 15 Songs. Hier wird mal wieder bewiesen, dass man mit gefühlvollem Spiel oft mehr erreichen kann, als mit ultraschnellem Gefrickel. Man spürt förmlich, wie viel Spaß die komplette Truppe beim musizieren hatte. Mit einem lässigen Groove unterlegt die Rhythmusabteilung die Songs, die Bläser spielen spannende Arrangements und Sängerin Lou Ann Barton beweist, dass sie zurecht als Austins Nummer 1 bezeichnet wird. Einzig der Gesang von Jimmy Vaughan ist vielleicht ein wenig kraftlos, was allerdings durch sein famoses Gitarrenspiel mehr als ausgeglichen wird.
Jimmy Vaughan Plays Blues, Ballads & Favorites ist wieder einmal ein hochklassiges Album geworden. Es besticht durch seine Lässigkeit, einem perfektem Zusammenspiel der Musiker und dem herausragenden Gitarrenspiel von Jimmy Vaughan. Empfehlung!
Ingo Andruschkewitsch
Trackliste |
1 | The Pleasure's All Mine | 3:43 |
2 |
Come Love | 3:16 |
3 |
I'm Leavin' It Up To You | 3:08 |
4 |
Comin' & Goin' | 2:55 |
5 |
Wheel of Fortune | 4:04 |
6 |
How Can You Be So Mean | 2:54 |
7 |
Just A Little Bit | 3:05 |
8 |
Lonely Weekends | 2:37 |
9 |
I Miss You So | 2:49 |
10 |
RM Blues | 3:55 |
11 |
Roll, Roll, Roll | 2:53 |
12 |
Send Me Some Lovin' | 2:56 |
13 |
Why, Why, Why | 4:31 |
14 |
(She's Got The) Blues For Sale | 2:39 |
15 |
Funny How Time Slips Away | 5:34 |
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Besetzung |
Jimmie Vaughan: Guitar, Vocals, Harmonica
George Rains: Drums
Ronnie James: Bass
Billy Pitman: Rhythm Guitar
Greg Picollo: Tenor Sax
Kas Kasenoff: Baritone Sax
Lou Ann Barton: Vocals
Bill Willis: Hammond B3
Derek O’Brien: Guitar
Ephraim Owens: Trumpet
Mike Flanigan: Hammond B3
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