Diverse
Black Bards Records - neue Veröffentlichungen
Metalbarden jeglicher Couleur...
Mit einer für das Label eher ungewöhnlichen VÖ warten die Barden Anfang November auf: Creating Hell heißt das Album der griechisch-deutschen Schwarzmetaller Haradwaith. 2003 in Griechenland gegründet zog die Band bald nach Deutschland um, wo sie bald Zuwachs bekam. Richtig interessant jedoch wurde es um die Truppe mit der Verstärkung durch einen neuen Chef-screamer, und das wurde niemand Geringeres als Ex-Endstille-Sänger Iblis. Für diesen wird nach eigener Aussagen Creating Hell das letzte Werk sein, und da bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass er sich mit einem Paukenschlag verabschiedet - und das tut er! Haradwaith spielen einen fiesen Black Metal, der nicht nur alle Tempi voll ausnutzt, sondern trotz seiner absoluten Eigenständigkeit an die Größen der Szene erinnert: Marduk, Dissection (die Gitarren!) und vor allem Gehenna - ein Wahnsinnsauftakt, und mit der Verpflichtung des Iblis-Nachfolgers Skoll ist der Grundstein für eine Fortsetzung gelegt...
[www.myspace.com/haradwaith]
Zum selben Zeitpunkt wie Haradwaith werfen Black Bards auch eine Band namens The Claymore (Damnation reigns) auf den Markt. The Claymore spielen eine Mischung aus melodischem Speed und Powermetal. Vielleicht liegt es an ihrem Herkunftsort Castrop-Rauxel, dass mich die Band an die Marler Destillery erinnern, die ebenfalls eine solche Mischung spielten, die zudem auch keinen ganz geringen Schuß an NWBHM mitbekommen hat. Mitgewirkt haben auch „Ripper“ Owens ("Behind enemy lines") sowie Victor Smolski ("(e)Scapegoat") - großartiges und abwechslungsreiches Album, das nicht nur den Fans Hochachtung entlocken wird!
[www.theclaymore.de]
Bereits ihr zweites Album auf Black Bards legen die Österreicher von Heathen Foray vor. Das Debut The Passage bestach durch gutes Songwriting, ansprechende grunts, wuchtige Gitarren und das richtige Gespür für die Melodie. Mit Armored Bards kommen sie noch heftiger zurück, wobei noch mehr Wert auf die Gitarrenarbeit gelegt wurde, zudem zeigt sich die Band experimentierfreudiger, so mit dem orientalische Anleihen machenden "Walls of Vienna", das mir aber viel zu viel Klischee beinhaltet, ebenso wie der Korpiklaani-Tribut "Hopfen und Malz". Insgesamt aber sind Heathen Foray in bestechender Form, und wenn schon Pagan-Metal, dann bitte so.
[www.heathenforay.com]
Ebenfalls dem Pagan-Genre zuzuordnen ist die fünf Songs umfassende, selbstbetitelte EP von Heljareyga, versehen mit einem gehörigen Schuß Powermetal und Progressive. "Heavy Viking Metal" nennt sich das dann, was Frontmann Heri Joensen (Tyr) da fabriziert hat und in seiner färöischen Muttersprache präsentiert. Die sehr lang geratenen Songs sollen auf traditionellen Melodien basieren - allerdings dürfte sich Heri Joensen mit diesem Album nur Fans bei den Leuten machen, die auch die Gitarrennummern von Yngwie Malmsteen ertragen, allen anderen ürfte dieses Album einfach nicht auf den Punkt genug kommen.
[www.myspace.com/heljareyga]
Und noch einmal Folk-Metal. Der Name des Albums lautet Revenge, der Name der Band Northland (das auf diesen Namen bisher noch Niemand gekommen ist!), das Herkunftsland: Spanien. Jawohl. Als Viking Metal-Combo gegründet (?) wechselte man bald den Stil hin in die Folkrichtung. Leider. Heraus kommt mit Revenge ein zweit- oder drittklassiges CelticFolkMetalBrei-Album mit einigen schönen melodischen Ansätzen...
... aber zum Glück haben Black Bards ja für Oktober und November dieses Jahres so einiges mehr an schönen Alben, die man sich dringend in den heimischen Plattenschrank holen sollte. In diesem Sinne: Ring frei für den nächsten Sängerkieg!
[www.myspace.com/northlandmetal]
Andreas Matena
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