Musik an sich


Reviews
Jenny Hoyston

Isle of


Info
Musikrichtung: Alternative Rock / Pop

VÖ: 14.09.2007

(Southern Records)

Gesamtspielzeit: 22:32

Internet:

http://www.myspace.com/jennyhoyston


Jenny Hoyston bewegt sich im amerikanischen Umfeld von Alternativepop bis hin zu Country. Als Mitglied der Girlsband Paradise Island hat sie bereits an zwei Alben und einer EP mitgewirkt und zusätzlich noch ein Soloalbum mit dem der Countryszene entstammendem William Elliot Whitmore ein Album aufgenommen. Außerdem hat Sie auch schon mit Kim Gordon von Sonic Youth zusammen gearbeitet. Also eine recht umtriebige und vielseitige Dame, deren Hauptinstrument die Gitarre und zusätzlich der Gesang ist.

Nun hat sie mit Isle of Ihr Solodebüt abgeliefert, von einem Album zu sprechen fällt schwer, da nicht einmal 28 Minuten mit 12 Songs erreicht werden. Andererseits muss man froh sein, das es nicht viel länger geworden ist. Nicht, dass dieses Album so schlecht ist, jedoch wäre hiervon mehr sicherlich nicht tragbar gewesen. Das Album geht mit "Spell D-O-G" gut los, eine schöne alternative Gitarre, schrammelnd schön, dazu ein quietschiger Synthie und die recht angenehme stimme Jenny´s machen einen schönen Alternativepop Song aus. Auch Song zwei "Bring back art" geht mit seiner Gitarre, den schwimmenden Keys und dem leicht zickigen Gesang gut ab. Erinnert mich an frühe Siouxie & the Banshees.

Doch hiernach wird es zerrissen. "Break apart, reatach" besteht nur aus einem leicht variierenden Akustikgitarrensound, dazu gesellt sich im Chorus ein durchaus schöner Chor, doch vielmehr gibt dieses kurze Stück nicht her. Der vierte Song geht noch mal zurück in die achtziger, der Basssound (oder ist es ein tief gestimmte Gitarre?) und der dahinter gelegte programmierte Drumsound erinnert mich an frühe Cure, Joy Division oder ganz frühe Sisters of Mercy. Gefällt mir auch wieder recht gut, wenn auch nicht viel passiert. Nun folgt mit "Even in this day and age" ein rein akustisches Countrystückchen, das gesanglich perfekt interpretiert wird, aber so gar nicht passen will.

Und ab hier folgen nur noch Soundexperimente, zerrissen wirkende Experimente oder auch manchmal Songfragmente, die eher wie Demos wirken, als wie zu Ende gedachte Songs. Der Abschluss "Babies with Rabies" ist dann nur noch ein Gemisch aus disharmonischen Gitarren. Auch all diese Stücke haben irgendwie etwas, und auch experimentelle, unfertige Musik kann ja Ihre Momente haben. Es stecken einige Ideen hier drin (manche sind auch schon recht ausgetreten) und während ich diese Besprechung schreibe und dabei die CD höre, frage ich mich die ganze Zeit, was falsch ist an dieser CD?

Die Antwort ist: es fehlt der Zusammenhang. Es ist zuviel experimentiert und zu wenig zu Ende gedacht worden. Vielleicht hätte Jenny sich einfach noch etwas mehr zeit geben sollen, dann wäre Isle of vielleicht ein gutes Alternative Werk geworden. So wirkt es unausgegoren und nicht wirklich fertig gestellt. Eigentlich schade, denn die eine oder andere Perle hätte hier versteckt sein können.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Spell d-o-g 3.06
2Being back art 1:47
3Break apart, reattach 1:11
4I don´t need am 4:00
5Even in this day and age 2:11
6Ruff....ruff.../rainbow city 1:38
7Everyone´s alone 2:57
8Novelist 2:20
9Send the angels 3:19
10Structure 1:20
11Kill those thought about 1:48
12Babies with rabies 1:48
Besetzung

Jenny Hoyston – Gesang, Instrumente


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